Montag, 21. Dezember 2015

Sikkim




Nach den Andamanen ging es für mich weiter nach Sikkim mit einem Stopover in Kolkata und einem weiteren in Silighuri. Kolkata hat mich ziemlich viele Nerven gekostet, die Busfahrt von Kolkata nach Silighuri noch mehr, und Silighuri stinkt einfach nur. Wobei ich hinzufügen muss, dass Kolkata wahrscheinlich recht schön sein kann, wenn man Zeit hat und nicht gestresst Dokumente besorgen muss.
Sofort bei Grenzübertritt bemerkt man den Unterschied zwischen Sikkim und Indien. Sikkim ist ein indischer Winzstaat eingequetscht zwischen Nepal und Bhutan im Himalaya und bevor Sikkim sich Indien anschloss, war es ein eigenes Königreich mit eigener Sprache, Sikkimese gesprochen. Sikkim ist sauber, die Menschen respektvoll und höflich und meistens stolz aus Sikkim zu kommen. 
Der mentale Unterschied zwischen Indern und Sikkimesen ist so groß, dass viele beleidigt sind, wenn man sie Inder nennt und die meisten sehen auch eher mongolisch anstatt indisch aus und gegessen wird eher nach nepalesischen und sikkimesischen Traditionnen. 
Nach drei Wochen in Indien war ich wirklich glücklich nach Sikkim zu kommen. Das ganze Gestarre, die Respektlosigkeit und Unfreundlichkeit hat mich auf Dauer ziemlich genervt, und das Gespucke. Ein echt Phänomen, mit welcher Leidenschaft hier überall gespuckt wird, möglichst laut und möglichst viel, richtig eklig. Mit dem ganzem Schmutz, Ratten, Kakerlaken, die nicht vorhandene Hygiene, damit komme ich schon klar, aber die Menschen sind oft gewöhnungsbedürftig. Ich habe enin paar unglaubliche nette und herzliche Inder kennengelernt, aber die meisten haben sich einfach als egoistisch, sexistisch und geldgierig herausgestellt.
Indien ist eine Hassliebe, und sehr anstrengend, wenn man alleine als Frau unterwegs ist, in der Gruppe ist alles leichter und angenehmer.
In Sikkim hingegen fühlt man sich wieder menschlich und nicht nur aufs Äußere und auf das westliche Klischee reduziert. 
Dass ich mit meinem Freund bei seiner Familie lebe, hat natürlich wesentlich dazu beigetragen, Sikkim lieben zu lernen. Es gibt nichts besseres um eine Kultur kennen zu lernen, als mit den Einheimischen zu leben und Zeit zu verbringen. Wir leben in Namchi, der Hauptstadt Südsikkims einer Kleinstadt mit gerade mal 1200 Einwohnern im Himalaya. Ich habe schon so viele tolle Menschen kennengelernt, war auch in Singtam und Gangtok, der Hauptstadt Sikkims, und lerne jeden Tag etwas neues. Wir kochen und backen zusammen, ich habe gelernt, wie man traditionellen Chia (Tee) zubereitet, neue Traditionen und Gebräuche und auch einige nepalesische Wörter. Es gibt hier keine Heizungen, deswegen sitzt man abends meistens draußen am Feuer oder nimmt ein kleines Feuer mit ins Zimmer. Wenn man Fleisch essen möchte, wird das Fleisch firsch am Markt gekauft oder selber geschlachtet und es wird auch alles verwendet. Aus den Knorpeln und Knochen wird Suppe gekocht, die Innereien und abgekochten Knochen werden den Hunden oder anderen Tieren zum Essen gegeben. Es gibt sogar ein traditionelles Reisgericht, bei dem die Federn der Hühner verbrannt werden und der resultierende Kohlestaub wird mit dem gegrillten Fleisch und Reis vermischt wird, es schmeckt besser als es klingt. Auch Reismehl haben wir hier schon selber hergestellt. Ein aufwendiger Prozess für eine kleine Menge.
Doch Sikkim ist nicht nur traditionell, es ist auch modern. Es gilt als der sauberste Staat Indiens, und Gangtok ist auf bestem Weg die internationalen Richtlinien einer Ökostadt zu erfüllen, wobei sie noch an ihrer Müllentsorgung arbeiten müssen. Es wird sich eher westlich gekleidet und auch die musikalischen Interessen liegen mehr bei Rock als bei Bollywood.
Indien ist ein Land, dass einen nicht mehr loslässt. Es ist eine Hassliebe, eine Mischung aus guten und schlechten Erfahrungen, Faszination und Abstoßung, Moderne und Tradition.
Sobald man das Land verlässt, wünscht man sich zurück und ist man dort, fragt man sich, wieso man sich das schon wieder angetan hat.
In diesem Land ist alles möglich, Magie und Verwünschnungen erscheinen einem nicht mehr so unrealistisch wie in Europa, sondern durchaus existierend und die allgegenwärtige Religiösität lässt keinen kalt, einige meiner schönsten indischen Erlebnisse waren religiöse Zeremonien und Tempelbesuche. Allerdings werde ich das nächste Mal wohl eher mit jemanden zusammen reisen.




Sonntag, 20. Dezember 2015

Andamanen




Meine Wanderfüße haben mich wieder einmal zu einem dieser wunderschönen paradiesischen Orte mit Puderzuckersand und türkisblauem Wasser geführt, wo man die Zeit am Strand unter Palmen vergessen kann und farbenreiche Sonnenaufgänge bewundert. 
Die Andamanen und Nikobaren sind eine Vielzahl von Inseln, von denen mehr als die Hälfte für Touristen unzugänglich unter Naturschutz stehen und die zu Indien gehören, geografisch allerdings näher bei Thailand liegen. 
Wer sich ein wenig mit den Andamanen und Nikobaren beschäftigt, findet schnell heraus, dass der Großteil der Inseln geschützt ist, um die einheimischen Stämme zu schützen, allerdings klappt das nicht besonders gut. Die meisten Stämme schrumpfen jedes Jahr immer mehr, von einigen sind weniger als 40 übrig geblieben. Einer der Gründe sind die illegalen Touren die angeboten werden. Um Geld dazu zu verdienen, bieten viele Touren auf die verbotenen Inseln und zu den Stämmen an, ohne Rücksicht auf deren Privatsphäre oder die Natur, doch viele Touristen stört das nicht, wenn sie dafür die "sagenumwobenen" Ureinwohner fotografieren können.
Man kann nur von Chennai oder Kolkatta zur Hauptstadt, Port Blair, fliegen oder eine etwa 2-3 tägige Containerschifffahrt zu buchen. 
Port Blair allerdings hat nicht viel von einem Paradies, es stinkt nach Öl und faulendem Fisch, rottendem Abfall und Fäkalien. Zudem muss man sich durch Horden nervender und penetranter Inder kämpfen, die versuchen einem alles mögliche anzudrehen aber vom zuhören nichts verstehen. 
Hat man die dann überwunden geht es zum noch mehr stinkendem Hafen um auf einem tatsächlich recht angenehmen Schiff nach Havelock Island überzusetzen, wo einem dann das paradiesische Inselleben erwartet. Aber nichts geht unkompliziert in Indien, und auch hier erwarten einen erstmal scharenweise Inder, die alle den besten Deal und beste Unterkunft und beste Restaurants und von allem das Beste extrem laut verkaufen wollen.
Doch diese letzte Hürde später erreicht man dann endlich für was man gekommen ist.





Und das Beste daran, das alles gibt es zu indischen Preisen, das heißt sein eigenes Bungalow direkt am Strand (mit Gemeinschaftsbad) gibt es schon für 6 Euro und Essen für circa 2 Euro, was will man mehr?
Allerdings stimmt das Gerücht mit den im Meer schwimmenden Elefanten leider nicht mehr, zumindest nicht auf Havelock Island. 

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Über das Reisen




Reisen kann man nicht beschreiben oder verstehen, bevor man es nicht selbst erlebt, das habe ich gelernt. Ich habe so viele Reiseblogs und Artikel in Deutschland gelesen, mich so gut vorbereitet, dass ich dachte ich wüsste schon wie das wird. Was für eine Illusion! Reisen ist einzigartig.

Im Judentum glaubt man, dass Schmetterlinge die freien Seelen der Verstorbenen sind und genauso fühle ich mich, wie eine Seele von Ort zu Ort fliegend, nur dass ich mich noch nie so lebendig gefühlt habe. Mit jedem neuem Ort kommen neue Muster und Farben und Formen auf meine Flügel, werden diese schillernder und detaillierter und ein Abdruck dessen, was ich erlebt und empfunden hat. Sie wachsen jedes Mal ein bisschen mehr und wenn man zurückblickt, kann man erkennen wie sehr einen ein Ort bewegt und beeinflusst hat, was er einem gegeben hat, was für ein Mensch man dort war. Emotionen beim Reisen sind so viel stärker, oder vielleicht kommt es auch nur mir so vor, aber manchmal fühlt man sich einfach so frei, dass man das Gefühl hat vom Boden abzuheben. Man ist nicht einfach nur glücklich, nein es ist wie eine weiß und golden leuchtende Kugel im Bauch die den ganzen Körper mit Wärme ausfüllt und einen blendet mit ihrem Licht. Oder in anderen Momenten fühlt man sich so lebendig, dass jeder Atemzug sich anfühlt wie der Erste und man die Luft und Energie in sich vibrieren und durchströmen spürt.
Man kann so high werden vom Leben, vom Moment man braucht gar keine Drogen oder Alkohol mehr, und genau das ist es, was ich am reisen so liebe. Einfach die Flügel ausbreiten und sich davontragen lassen vom Leben und der Welt und den Flügeln beim Wachsen zuschauen.
Der Körper des Schmetterlings allerdings bleibt gleich, denn man wird so sehr man selbst, dass die Umrisse, am Anfang verschwommen und wirr, mit jedem neuen Tag ein wenig schärfer und klarer werden, die Farben stärker und strahlender. Man legt seine Masken und Hüllen ab wie die Raupe den Kokon, denn es wird viel zu anstrengend diese aufrecht zu erhalten, und die Zeit mit anderen zu kurz für solche Spielchen.
Denn Reisen ist ein ständiger Wandel und die einzige Konstante, die man hat, ist man selbst, denn, wie sagt man so schön: Willst du dich selbst entdecken so bereise die Welt, doch willst du die Welt bereisen so schaue in dich selbst.
Das Leben wird plötzlich Möglichkeit eine surreale Mischung aus Freiheit und Möglichkeiten, überraschenden und inspirierenden Menschen, Kunst, Natur, Schönheit und Träumen die ihren ganz eigenen Geschmack auf der Zunge hinterlassen.
Man fliegt von Blume zu Blume saugt hier und da ein wenig von dem Nektar und verlässt diese wieder gestärkt. Doch manchmal wird der Nektar einer bestimmten Blume einen so berauschen, dass man jedes kleine bisschen gierig in sich aufnimmt und diesen trunken und voll später als erwartet wieder verlässt. Manchmal wird man sich in der Gesellschaft von anderen finden, eine Zeit lang zusammen umherfliegen um sich dann nach einiger Zeit wieder alleine auf den Weg zu machen, doch die Begegnungen bleiben wie kleine Fäden an einem kleben und tragen eine Erinnerung.
Doch Reisen sind nicht nur Regenbogenmomente und Sonnenscheingefühle manchmal wird es auch hässlich und frustrierend, ekelig und schmerzhaft.
Manche Orte hinterlassen schwarze, stinkende Flecken und Muster auf meinen Flügeln, hartnäckige kleine Biester. Es gibt Tage, da ist man so unendlich traurig, die lieben Menschen die man trifft zu verlassen oder man bekommt so starkes Heimweh, dass man förmlich zerfließt, ein großer grauer Ozean durchzogen von bleich-blauen Schlieren. Dann wieder ist man so wütend, wenn Dinge und Systeme nicht so funktionieren, wie sie sollten und man es möchte und man einfach niemanden findet der Ahnung hat oder einem helfen kann. Dann steht man da, aggressiv und unendlich frustriert weil man merkt wie hilflos man ist, dass man einfach nichts, NICHTS an der Situation ändern kann, man in dieser gefangen ist und keinen Ausweg findet. Das sind die unschönen Tage auf Reisen, wenn man durch stinkende Städte läuft, auf der Suche nach einem halbwegs annehmbaren Ort zum schlafen, wenn man an heruntergekommen Bahnhöfen und Busstationen warten muss, ununterbrochen angestarrt von zwielichtigen und unheimlichen Gestalten.
Ja, an manchen Tagen kann reisen wirklich zum Alptraum werden. Doch diese Tage sind in der Minderheit, sie sind sogar selten und wenn man zurückblickt, wird man sehen, dass diese schwarzen Flecken in dem großen Muster gar nicht mehr auffallen, dieses sogar ergänzen und in Schönheit erweitern. Hinterher ist man immer stärker, kann darüber lachen und um einiges selbstbewusster und stolz, dass man nicht aufgegeben hat.

Es gibt einige Arten sich selbst zu finden, man kann meditieren, therapieren, Selbstversuche durchführen oder eben reisen.
So schwer es auch ist den ersten Flügelschlag zu tätigen, so einfach sind der zweite und dritte und ehe man sich versieht ist man schon über neun Monate unterwegs und blickt zurück auf alles was man erlebt hat und ist einfach nur glücklich, dass man diesen ersten Flügelschlag getan hat.

You can't buy happiness but you can buy a planeticket and that's kind of the same thing.

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Von Nepal nach Indien





Auf meiner Reise von Nepal nach Indien ist so viel passiert, dass ich mir dachte, dass das einen eigenen Blogeintrag wert ist.
Am letzten Tag meines Visum für Nepal hab ich mich schweren Herzens in den Bus zur indischen Grenze gesetzt, ein oder zwei Tränen ließen sich nicht abhalten und ich vermisste Nepal augenblicklich. Der eigentliche Plan war einen Bus von Kathmandu nach Varanasi in Indien zu buchen, aber wegen politischer Streitigkeiten war das nicht möglich. Indien hat die Grenzen zu Nepal geschlossen und alle Benzin und Erdölexporte eingestellt. Folglich war es mir nur möglich einen Bus zur Grenze zu bekommen und dann in der Grenzstadt zu sehen, welche Busse sich finden lassen. Der Plan ist möglichst schnell in den Süden zu kommen, da ich in 9 Tagen einen Flug zu erwischen habe.

13 Stunden braucht man von Kathmandu zur Grenze. Mit klarem blauem Himmel und Sonnenschein ging es durch Nepals Traumlandschaften, um mir den Abschied so schwer wie möglich zu machen. Eine Stunde bevor wir an der Grenze ankamen konnte man schon die LKWs und Busse stehen sehen, die wegen der Streitigkeiten nicht die Grenze überqueren durften und nun da warteten, das war aber auch das einzig spannende an der Grenzüberquerung. Der Rest verlief ziemlich reibungslos und ohne Kontrollen, alles sehr Laissez-faire.
Der Grenzbeamte war so freundlich und hat mir erklärt, wie ich auf dem schnellstenWeg in den Süden komme und so ging es für mich in den nächsten Bus von der indischen Grenze zur Zugstation in Gorakphur. Busfahrten sind immer wieder ein Erlebnis, vor allem nachts. Es gibt keine Straßenbeleuchtung, das heißt mit haarscharfen Kurven wird allen Kühen, Rikscha- und Fahrradfahrern sowie Fußgängern ausgewichen, die man erst in letzter Sekunde sieht und diese Achterbahnfahrt wird untermalt von konstantem Gehupe. Jeder Bus hier hat eine andere Hupe und es wird um die Nervigste und Lauteste gewetteifert. Zum Schlafen kommt man dabei definitiv nicht. Vier Stunden später sind wir am Bahnhof angekommen und da es schon dunkel ist, ist dieser übervölkert von schlafenden und nicht-schlafenden Indern umwölkt von Urin- und Fäkaliengeruch.

In Indien ein Zugticket zu bekommen ist eine echte Herausforderung. Das Englisch ist wenig oder gar nicht vorhanden und die Informationen variieren von Person zu Person, aber alle sind überzeugt die Richtige zu haben. Zudem gibt es zwei verschiedene Schlangen, die für Frauen und die für Männer. Da aber die Männer die Tickets für die Frauen bezahlen, stehen diese auch am Frauenschalter woraufhin es unmöglich ist zu erkennen, welche jetzt für welches Geschlecht ist, das findet man dann erst heraus, wenn man eine halbe Stunde später endlich mit dem Beamten reden kann. Ich wusste nichts über indische Züge, und als man mir sagte, dass nur noch 3. Klasse verfügbar ist, habe ich mir eben dieses Ticket geholt und damit eine der unvergesslichsten Erlebnisse meiner Reise. Reisen in 3. Klasse heißt das Menschen, hauptsächlich Männer, neben, unter und über dir sitzen/schlafen/stehen während sich Musikanten, Schlangentänzer, Essensverkäufer und Ladyboys zu jeder Tag- und Nachtzeit lautstark einen Weg durch die Menge bahnen und sehr beharrlich nach Geld fragen und man währenddessen noch versucht einen Auge auf sein Gepäck zu behalten. Ich war das einzige Mädchen und die einzige Weiße und hatte Glück, dass mich eine Gruppe Inder aufgenommen hat und mir einen Platz auf der Bank angeboten haben, ich muss ziemlich überfordert ausgesehen haben. Sie haben für mich übersetzt und auch dafür gesorgt, dass einer der Zugschaffner ein Auge auf mich hat, als sie ausgestiegen sind. Es war schon lustig, aber nach 50 Stunden sitzen und schlafen eingequetscht zwischen 10 anderen, mindestens 40 Fotos mit allen möglichen Menschen und ohne Dusche oder Ventilator war ich wirklich froh in Bangalore angekommen zu sein. Als ich dann noch herausgefunden habe, dass es Eimerduschen am Bahnhof gibt- wow, ich war im Himmel! In Bangalore habe ich den Tag mit 3 sehr lustigen Indern verbracht, die ich dort kennengelernt habe und bin dann in der Nacht weiter nach Hampi gefahren.

Nach 68 Stunden in Bussen und Zügen, 24 verbrachten Stunden an Bahnhöfen, 4 Nächten ohne Bett, viel zu viel zuckersüßer Chai und Samosas zum Frühstück und Abendessen bin ich fix und fertig, sehe aus wie einem Horrorfilm entsprungen aber ich habe es endlich ENDLICH nach Hampi geschafft!
„Unbeschreibliches Indien“ beschreibt dieses Land äußerst treffend. 





Sonntag, 18. Oktober 2015

Update Fotos




Malaysia




Thailand



Nepal











10 Dinge, die ich in Nepal gelernt habe




1. Magie existiert.
2. Tiger greifen nur von hinten an, sollte man also in die unwahrscheinliche Situation gelangen, einem Tiger gegenueber zu stehen, dann immer schoen in die Augen starren. 
3. Nashoerner hingegen sind da nicht so schuechtern, da hilft es nur schnell auf einen starken Baum zu klettern oder sich hinter einem sehr breiten zu verstecken.
4. 3  verschiedene Wege, mit "Namaste" zu gruessen:
    1. mit ueber dem Kopf gefalteten Haenden: fuer einen Freund in der Ferne
    2. mit vor der Brust gefalteten Haenden: fuer eine Person direkt gegenueber
    3. mit vor dem Kopf gefalteten Haenden: zum Anfang und Ende des Gebets an die Goetter
5. Tee heisst auf Nepali "Chia" und auf Hindi "Chai" und den gibt es nirgendwo besser.
6. Am sichersten ueberquert man die Strasse, indem man sich entweder an die Locals haelt oder ganz langsam geht, damit alle genug Zeit haben, anzuhalten und ordentlich zu hupen.
7. In Nepal ist ganz normal, dass Maenner ihre Freundschaft durch Umarmungen oder Haende halten zum Ausdruck bringen, fuer Frauen hingegen nicht.
8. Das Durchschnittsalter fuer Frauen liegt zwischen 20 und 22, bei Maennern zwischen 25 und 27.
9. Disneyfilme sind auch mit 19 noch grossartig.
10. Dafuer, dass Nepal im Himalaya liegt, gibt es sehr sehr viele nervige Moskitos.

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Nepal




Nepal hat mich umgehauen. Ohne Mühe, einfach so. Zu 100%.
Eine Woche nachdem ich das Land verlassen habe, bin ich immer noch tief beeindruckt. 
Nepal ist Magie. Man findet die Magie in den Menschen, in der Natur, auf den Märkten, kleinen Dörfern und im Milchtee. Selbst in Kathmandu findet man Magie, auch wenn sie ein wenig versteckter ist. Man findet die Magie in Pokhara, wenn man am See sitzt und den Nebel aus den Wäldern aufsteigen sieht oder den Fröschen bei der Jagd zusieht. Wenn man nachts draußen sitzt und den tausenden von Glühwürmchen zusieht und das Gefühl hat, im Himmel zu schweben und tagsüber die Libellen beobachtet, jede von ihnen einzigartig. Die Magie zeigt sich in den kleinen Dörfern, wenn man den Frauen beim Zubereiten des Tees zuschaut oder über die traditionellen Heilpflanzen und Methoden aufgeklärt wird. Wir haben so viele wunderschöne Flecken entdeckt mit Wasserfällen, Flüssen und Canyons, sind über meterhohe Brücken gelaufen mit Blick auf den Wäldern unter uns und den Falken über uns, sind nachts durch Flüsse zu Dörfern gewandert und tagsüber durch die Gassen der Stadt. In Kathmandu durch den Markt zu wandern ist jeden Tag ein neues Erlebnis. Man ist umgeben von hupenden Rollern, lasten tragenden Menschen, Saris, Schuhen, Teekannen und Samosahändlern, alten Frauen vor ihren Gemüseständen und kleinen Kindern die in den Seitenstraßen spielen. 

MAGISCH MAGISCH MAGISCH.
PURE. MAGIE.
 
Abgesehen davon, als ob das nicht schon genug wäre, haben mich auch die Tibeter sehr beeindruckt.
Viele Menschen und Familien flüchten von Tibet über den Himalaya nach Nepal und siedeln sich zu kleinen Flüchtlingsdöfern zusammen, die größten findet man in Pokhara. Ihre Geschichten sind tragisch und sehr traurig und seit Jahrzehnten ändert sich nichts an ihrer Situation.
Doch die Tibeter sind sehr stolze Menschen. Ich habe mich mit einigenvon ihnen unterhalten und sie haben mir viel weitergeholfen. Ich war in einer Gruppe mit 2 anderen unterwegs, und wir waren auf dem Weg zu einem ihrer Dörfer. Zum Dank für die Hilfe wollten wir ihnen ein bisschen Geld geben, aber das wollten sie nicht. Sie akzeptieren das, wenn man etwas kauft, aber sie wollen keine Almosen und kein Mitleid von anderen Menschen. Auch sollte man nicht auf nepalesisch "Danke" oder "Hallo" sagen, aber man wird mit einem herzlichen Lächeln belohnt, wenn man nach den tibetischen Wörtern fragt oder auf tibetisch grüßt. Ein überaus beeindruckendes Volk mit tragischen Geschichten und keiner besseren Zukunft in Aussicht. Man kann so viel von ihnen lernen, wenn man sich die Zeit nimmt.
20 von 30 Tagen habe ich in Kathmandu verbracht, bin durch die Gassen und Straßen gewandert, habe die riesigen Fledermäuse in den Bäumen beobachtet und die Frauen in ihren schönen Saris. Die Nepalesen sind generell ein sehr schönes Volk. Ich habe selten so viele schöne Menschen auf einmal gesehen und dann sind sie auch noch so warmherzig und freundlich, jeder einzelne hier hat mich beeindruckt. Eines der ärmsten Länder ist so unglaublich großzügig und das, nachdem sie gerade erst das Erdbeben überstanden haben. 
Nepal ist neben Frankreich, Australien und Mexiko Land Nummer 4 indem ich mir vorstellen kann, für ein paar Jahre zu bleiben und wohnen.
Aber es steht defintiv ganz oben auf der Liste. 
Ich könnte noch ewig von dem Land und den Menschen schwärmen, aber man muss es selber erleben. Es ist nicht möglich, die Seele des Landes in Worte zu fassen oder in Bildern wiederzugeben.
Ich kann es jetzt schon kaum erwarten, zurück zu kehren, neue Menschen kennen zu lernen und aufs neue überwältigt mit neuen Eindrücken das Land zu erleben.
Einfach magisch. Besser kann ich es nicht beschreiben.

**Fotos folgen. Eines Tages, wenn das Internet wieder gut ist. Schwieriger als erwartet in Asien**

Dienstag, 29. September 2015

5 Dinge, die ich in Bangkok gelernt habe




1. Ein Skorpion schmeckt leicht salzig und nicht wirklich gut.

2. Prostitution in Thailand ist illegal, wird von den Behörden aber geduldet. Welch Ironie.

3. fremdschämen für Touristen aus dem eigenen Land.

4. Elefantenhosen sind wohl das beliebteste Touristensouvenir, es gibt sie einfach überall in sämtlich vorstellbaren Designs und Farben.

5. Die Thais bezeichnen ihre Königin als Mutter.

Bangkok




Meine Pläne haben sich mal wieder geändert und zur Beantragung meines Visums für Indien muss ich nach Bangkok, da das von Malaysia aus nicht möglich ist. Das heißt für mich 20 Stunden im Bus beziehungsweise Minivan um einmal halb Thailand zu durchqueren.
Aber die Zeit vergeht bekanntlich immer und lässt sich nicht stoppen und so war es auch diesmal. Die 20 Stunden hatten am folgenden Morgen ein Ende, zudem sind die thailändischen Nachtbusse wirklich bequem und man hat sogar Beinfreiheit, ein nicht zu verachtender Luxus!
Bangkok ist für mich eine Schwarz-Weiß-Stadt. So gut wie jeder, den ich kenne, war schon mindestens einmal in Thailand und folglich auch Bangkok, es gibt wohl kaum ein anderen Ort, an dem so gut wie jeder Traveller schon einmal war. Das ist auch der Grund weshalb Thailand auf meiner Bucketlist nicht besonders weit oben steht, irgendwie weiß man einfach schon was man wo erwarten kann, was für Menschen man trifft und wie es ausschaut. Wo bleibt da das Abenteuer, die Überraschung? Man muss sich schon gezielt darauf konzentrieren, verloren zu gehen, um das in Thailand zu finden. Das bestätigt zu bekommen, hat mich 3 Stunden in Bangkok gekostet, maximal. 
Aber zurück zur Stadt, wie schon geschrieben ist Bangkok am besten mit schwarz-weiß zu beschreiben. Einerseits finde ich Bangkok wunderbar, so viel zu sehen und entdecken, viele interessante Menschen und sehr leckeres Essen. Es gibt viele schöne und kulturelle Stadtviertel und wunderschöne Tempel mitten in der Stadt. Aber es gibt auch die andere Seite Bangkoks, in der man 4 Stunden im Stau steht, und die Luft kaum atmen kann, weil sie so verschmutzt ist. Keiner hat eine Ahnung, wo man etwas finden kann, jeder sagt einem etwas anderes und will man die Straße überqueren, muss man um sein Leben fürchten. Wie die Stadt, sind auch die Bewohner am Besten mit schwarz-weiß zu beschreiben. Man hört immer wieder davon, wie unglaublich nett die Thais doch sind und das stimmt auch. Was einem aber nicht erzählt wird, vielleicht bemerken oder ignorieren es auch viele, ist, dass die Freundlichkeit nicht immer ehrlich ist. Man weiß nie woran man ist bei den Thais, weil sie immer wirklich IMMER lächeln und höflich sind. Ich habe hier Touristen gesehen, die sich unmöglich verhalten und die Thais herumkommandieren und es wird genauso zurückgelächelt, wie wenn man sich höflich und freundlich mit ihnen unterhält.
Mir persönlich gefällt das nicht wirklich, ich weiß gerne woran ich bin, bei den Menschen oder wenn man mir sagt, wenn ich etwas falsch ausspreche oder gegen eine ungeschriebene Regel verstoße. Es gibt ein äußerst passendes Sprichwort: "Ein Thai kann dir mit dem selben freundlichen Lächeln ein Einladung zum Essen geben oder dir ein Messer in den Rücken stoßen", ich denke, dass erspart weitere Erklärungen.
Ein weiteres schwarz-weiß in Bangkok ist die Sexindustrie, die lässt sich hier genauso wenig ignorieren wie der Verkehr. Zum einen finde ich es wirklich schön und auch um einiges fortschrittlicher, wie hier mit den Themen Homosexualität, BDSM oder ähnlichen "ungewöhnlicheren" Vorlieben umgegangen wird, die in Deutschland immer noch recht verbreitet tabutisiert oder geradeso mit Mühe akzeptiert werden. In Thailand gehören die Ladyboys zum Alltag, und auch das Thema BDSM wird ganz normal und natürlich behandelt. 
Das finde ich wirklich wunderbar und das ist etwas was auch in Deutschland wünschenswert wäre, aber davon sind wir noch recht weit entfernt. 
Auf der anderen Seite finde ich es erschreckend mit welcher Selbstverständlichkeit die Prostitution hier boomt. Immer wieder habe ich von Geschichten über Dörfer ohne Frauen und Mädchen in den ländlichen Gebieten Thailands und Kambodschas gehört, weil diese in Thailand am arbeiten sind oder nach Bangkok verkauft werden. 
Bangkok ist Zentrum des Menschen- und Sexhandels in Asien und wenn man ein wenig die Augen öffnet und danach Ausschau hält,, findet man überall in der Stadt Anzeichen. Das fängt an bei den recht bekannten "Ping Pong-Shows" und der Schwierigkeit in den Tourismusgebieten eine Frau zu finden, die keine Prostituierte ist. Allerdings geht es noch viel weiter. Ich habe jemanden kennengelernt, der sich für das Thema ähnlich interessiert wie ich und schon eine Weile in Südostasien untwerwegs war. Mit dem habe ich mich ein wenig in Bangkok umgeschaut, und es ist erschreckend, wie leicht es ist, hier auf die dunkleren Seite der Sexindustrie zu finden. Man spricht hier und da ein wenig mit den Thais, besucht ein paar Puffs und man kann sich recht sicher sein am Abend die richtige Adresse für so gut wie jede vorstellbare Perversion zu finden, auch Kinder, und das ohne großes Wimpernzucken über die Nachfrage auf Seite der Thais. Das fand ich wirklich sehr schockierend. Es ist zwar einigermaßen bekannt und wird auch immer wieder gesagt, aber so richtig versteht und realisiert man das erst wenn man es erlebt. 
Der Engländer, den das Thema auch interessiert hat, meinte das selbe, und selbst in den Prostitutionsstädten der Philippinen ist es nicht so ausgeprägt oder besser gesagt verbreitet zu finden wie in Bangkok, seiner Meinung nach.
Man kann hier eine wirklich gute Zeit verbringen mit viel Party und sehr viele der Touristen genießen Bangkok und generell Thailand, aber ich bin der Meinung das man Bangkoks und Thailands Schattenseiten nicht vergessen sollte, vor allem wenn ich mir anschaue wie Eltern ihre Kinder zu den Ping Pong.Shows mitnehmen, was wirklich unmöglich ist!
Auch ich habe hier alles in allem eine schöne Zeit verbracht, nur das mit dem Visa hat leider nicht geklappt, das werde ich wohl nocheinmal in Nepal versuchen müssen.

**Wegen schlechtem Internet, sind leider erneut keine Bilder möglich**



Donnerstag, 17. September 2015

10 Dinge, die ich inMalaysia gelernt habe



1. anständig mit Stäbchen zu essen


2. und Naanbrot nur mit der rechten Hand zu zerteilen

3. wie man mit einem bodenlangen Rock läuft, ohne zu stolpern oder ihn übermäßig schmutzig zu machen

4. Durianfrucht darf in vielen Bussen und Hotels nicht mitgenommen werden, da se sehr aufdringlich riecht

5. Toilettenpapier auf Toiletten wird überbewertet

6. viele neue Gerichte und Snacks wie Samosa, Dim Sum, Muah Chee und Roti Canai

7. der Alkoholgehalt eines BIeres variiert zwischen 3-8%, da es kein Reinheitsgebot gibt

8. es gibt nich tnur weißen Tee, es gibt auch weißen Kaffee

9. viele Hennamuster

10. Im Gegensatz zu Zentralamerika sind die Affen hier aggresiv. Man darf ihnen nicht in die Augen               schauen oder die Zähne zeigen.

Sonntag, 13. September 2015

Georgetown, Penang




Nach Pulau Kapas ging es mit dem Nachtbus nach Georgetown. Die Stadt liegt auf der Insel Penang, welche durch eine lange Brücke mit dem Festland verbunden ist, wobei man in Georgetown nicht wirklich den Eindruck bekommt auf einer Insel zu leben. Georgetown ist hauptsächlich für seine kulinarischen Spezialitäten bekannt und gilt als DIE Essensstadt in ganz Südostasien. Das Essen ist tatsächlich hervorragend, und reicht von Streetfood zu 5 Sterne Restaurants über malaysische, indische, chinesische und thailändische Küche. Man kann Wochen damit verbringen sich durch die vielen verschiedenen Stände zu futtern und sich an Samosa, Dim Sum, Muah Chee, Tandoori und natürlich Roti Chanai satt zu essen. Mhhm, Roti Canai, mein Standartfrühstück! Es ist so eine Mischung aus Naanbrot und Pancake und wird mit einer meist schärferen Currysoße serviert. Man dippt den Roti dann ein und isst es mit den Händen, eine herrlich leckere Sauerei! Dazu gibt es dann Masalatee, ein indischer Tee aus einer ganz bestimmten Gewürzmischung. Er sieht ein bisschen aus wie Chaitee aber schmeckt anders, ein wenig schärfer. Ansonsten kann man noch auswählen zwischen malaysischer Mandelmilch, Zitronentee oder Milo, ein Art Kakao. Ich bin hier mal wieder hängen geblieben und ganze 20 Tage geblieben! Man kann sich aber auch schnell in die kleinen Gässchen und Cafés verlieren, den verschiedenen Vierteln wie Chinatown, Little Armenia und Little India und dann darf man die Streetart natürlich nicht vergessen. Vor ein paar Jahren sind viele Streetartkünstler nach Georgetown gekommen und haben die Altstadt mit ihren Kunstwerken verziert. Dadurch ist die ganze Alststadt ein Kunstwerk für sich, mit der Streetart, den alten Gässchen und verschiedenen Ständen davor und die noch älteren Werbeschilder in verschiedenen Sprachen. Retroliebhaber befinden sich hier im Paradies und die Straßen tragen die harmonischen Namen Lovelane, Queenstreet oder Lorong Light.
Desweiteren befindet sich auf der Insel der berühmte Tempel Kek-Lok-Si, er gilt als größter buddhistischer Tempel in Malaysia, manche behaupten auch ganz Südostasiens. Im Zentrum des Tempels befindet sich die 30m hohe goldene Buddhastatue Kuan Yin, im Garten der chinesischen Sternzeichen.
Abgesehen von diesem Tempel befinden sich noch viele weitere chinesische, hinduistische und buddhistische kleinere Tempel über die ganze Stadt und Insel verstreut und den Straßen findet man überall kleine Altare und Gebetsstätten sowie Opfergaben für die verschiedene Götter. 
Malaysia ist für mich ein gutes Beispiel für das friedliche Zusammenleben verschiedener Kulturen und Religionen, vor allem in der kulturell vielfältigen und internationalen Stadt Penang. Aber nach 3 Wochen Essen, waren dann doch alle Straßen und Gässchen erkundet und es wurde Zeit weiterzuziehen. Wie sagt man so schön, es kribbelte mich unter meinen Fußsohlen und mein nächstes Ziel, hieß: Bangkok! Auf nach Thailand!

**Wegen schlechtem Internet gibt es leider wieder keine Fotos**

Sonntag, 6. September 2015

Kuala Lumpur & Pulau Kapas





Es fiel mir definitiv schwer Sydney und die Annehmlichkeiten einer modernen Stadt wieder zu verlassen, aber Asien winkte und meine Neugier auf die neue Kultur war einfach zu groß.
In Malaysia schlug mir erst mal eine feuchtschwüle Hitzewelle entgegen, ich war wieder in den Tropen angelangt.
Südostasien ist ganz anders als Zentralamerika. Das Reisen hier ist so einfach. Sehr viele Traveller, viele Einheimische sprechen englisch, für übermäßige Anmachen ist die Kultur hier zu höflich, einer gut ausgebauten Infrastruktur und es ist sicher. Es gibt sogar Züge!
Man kann ohne Probleme hier auf den Nachtmärkten herumlaufen und richtig billige Souvenirs ergattern. Allerdings habe ich schnell festgestellt, dass in Malaysia, da muslimisch, ein gewisser Kleidungsstil angebracht ist, meine ersten Tage habe ich dementsprechend erst mal fleißig neue Kleider gekauft, es gibt definitiv schlimmeres.
Kuala Lumpur ist eine sehr moderne und gleichzeitig traditionelle Hauptstadt, in der man sich innerhalb von 2 Minuten verlaufen hat. Man kann stundenlang durch die verwinkelten Gassen Chinatowns und Little Indias laufen und durch die Basare und Märkte wandern. Nachts ist ganz Chinatown von den typisch chinesischen Lampen erleuchtet und in den Bäumen von Little India hängen blinkende Lichterketten während Frauen in Saris einem geschickt die Hände mit Henna bemalen. Der schönste Unterschied zu Zentralamerika war das Essen. Die asiatische Küche ist einfach himmlisch und so vielseitig! Es ist so einfach gesundes Essen zu finden, nur Früchte finden sich hier ein wenig schwieriger aber dafür jede Menge Streetfood und kleine Teeläden, von denen jeder ein wenig anders duftet.
Nur drei Tage habe ich in Kuala Lumpur verbracht, danach ging es mit dem Nachtbus weiter nach Pulau Kapas, wo ich mich mit Charlie traf, einer Freundin aus dem Kindergarten die schon seit 4 Monaten durch Malaysia reist. Pulau Kapas liegt im Osten von Malaysia unterhalb der bekannten Perhentian Islands. Die Insel ist weniger touristisch und wunderschön, umgeben von türkisblauem Wasser in denen oft Schildkröten und Riffhaie gesichtet werden, die sich während meines Aufenthaltes leider versteckt hielten. Alles strahlt einen entspannten „laid back-backpacker-vibe“ aus, die Zeit läuft langsamer und man verbringt die Zeit am Strand und im Dschungel um anschließend abends in einer Runde zu sitzen, Musik zu hören und mit den anderen zu quatschen. Es war richtig schön Charlie zu treffen, man merkt einfach sofort, was für einen Unterschied es macht, ob man jemanden schon von zu Hause kennt oder eben erst auf Reisen kennengelernt hat. Allerdings habe ich die letzten Monate so viel Zeit am Strand und auf Inseln verbracht, war gerade erst einen Monat in der Südsee, dass ich schnell weiter in eine Stadt ziehen wollte, weshalb ich nach vier Tagen wieder meinen Rucksack gepackt und mich auf den Weg nach Georgetown begeben habe.

**Wegen schlechtem Wifi leider keine Bilder möglich**

Dienstag, 18. August 2015

4 Dinge, die ich in Sydney gelernt habe




1. Das Gefühl, wenn man sich einen Kindheitstraum erfüllt.

2. Die Vorzüge einer Großstadt nach 3,5 Wochen Inselleben.

3. No worries, mate. Die vorherrschende Lebenseinstellung der Australier.

4. Wie schön es ist, in ein Geschäft zu gehen und mit "Hello, how are you today?" begrüßt zu werden.

Sonntag, 16. August 2015

Sydney




Nur 5 Tage hatte ich für Sydney, eine Zeit die dieser Stadt kaum gerecht werden kann, aber perfekt ist um ein wenig in das australische Leben zuschnuppern. Ich bin die Zeit in einem richtig schönem Haus untergekommen, via Couchsurfing, in der von 8 Leuten nur 2 Australier dabei waren. Der Rest kam von überall her mit einem Work and Travel Visa, eine richtige Multikulti-WG! Ich habe mich sofort wie zu Hause gefühlt und wurde auch schnell in die kleine Familie aufgenommen. 
Sydney ist großartig! Es gibt diese Orte, an denen man aus dem Flugzeug steigt und einem sofort das ganz bestimmte Gefühl überkommt, das einem dieser Ort gefallen wird. Es ist ein bisschen schwierig zu beschreiben, aber genau das ist mir in Sydney passiert und die Stadt hat mir tatsächlich sehr gut gefallen und hier haben sich gleich zwei meiner Träume erfüllt.
Zum einen wollte ich schon seit ich zurückdenken kann nach Australien und ich werde auch definitiv nächstes Jahr für länger zurückkommen. Wer weiß, vielleicht ist dies ja der Ort, an dem ich leben möchte? Ausprobieren kann ja nicht schaden. Zum anderen stand ich vor dem Sydney Opera House, und es ist genauso beeindruckend wie in meinen Vorstellungen. 
In der Grundschule hatte ich immer dieses Bild von mir, dass ich eines Tages vor dem Opera House stehen werde, in meinem Ballettoutfit und tanze. Das mit Ballettoutfit und dem Tanzen war zwar nicht der Fall, aber ich stand vor dem Opera House und da überkam mich so ein Glücksgefühl, dass kann man gar nicht richtig beschreiben. Nächstes Jahr, wenn ich wiederkomme, werde ich wieder mit dem Tanzen anfangen, irgendwie gehört das für mich zu meinem kleinen Australientraum. Vielleicht klappt das ja dann mit dem Tanzen, so ein kleines bisschen, vor der Oper, allerdings in der Nacht, wenn keiner zuschaut, dann hat man den ganzen Ort für sich alleine.
Ansonsten habe ich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besichtigt, wie die Royal Botanical Gardens, Hyde Park, Harbour Bridge und den Hafen an sich, das Observatorium und natürlich den Zoo. Kängurus und Koalas sind ein Muss für jeden Australientrip und wenn man es schon nicht in die Natur schafft, dann zumindest in den Zoo, zeitgleich hat man auch eine Bootsfahrt im Hafen abgehakt. 
Meine 5 Tage waren bunt, aufregend und und sonnig und ich lief mit eineDauergrinsen durch die Stadt.
Das Leben ist schön, Australien ist schön und ich freue mich schon auf das nächste mal, dann aber im Sommer und bis dahin geht es jetzt erstmal weiter nach Asien! Ein neuer Kontinent, eine neue Kultur- ich kann es kaum erwarten.








Samstag, 8. August 2015

10 Dinge, die ich auf Vanuatu gelernt habe


  1. Von Kava kann man genauso einen Hangover bekommen, wie von Alkohol.

  2. Die Nationalsprache Bislam besteht hauptsächlich aus englischen Wörtern, die geschrieben werden, wie man sie ausspricht. Welcome → Welkam, Request → Rekwest, …

  3. Vanuatu ist einer dieser Orte, wo man den perfekten Strand noch ganz für sich alleine haben kann.

  4. Carpe Diem. Die nächste Naturkatastrophe kommt bestimmt.

  5. Auf Vanuatu gibt es keine Piercings. Viele erstaunte Gesichter, lustige Gespräche und faszinierte Kinder waren die Reaktionen auf meine. Sehr spaßig.

  6. Wer als Einheimischer in einem traditionellem Dorf westliche Kleidung trägt, muss mit einer Strafe rechnen. Das gilt dort als eine starke Beleidigung.

  7. Einige große Muscheln haben giftige Stachel.

  8. Ein traditionelles Abendessen besteht aus Kumara, Breadfruit, Reis, einer Pflanze die aussieht wie Spinat, und natürlich Kava.

  9. Coconuttime. Die Antwort Vanuatus auf Fijitime.

  10. Gute Straßen und Infrastruktur wertzuschätzen.




Vanuatu




Vanuatu? Wo liegt denn das? Existiert das wirklich? Davon habe ich ja noch nie von gehört.
So in etwa verlief jede Konversation, die ich unterwegs über Vanuatu geführt habe. Kaum jemand kennt Vanuatu, und das obwohl es sehr viel zu bieten hat, und meiner Meinung nach auch lohnenswerter ist als ein Flug nach Fiji.
Vanuatu ist ein Inselstaat bestehend aus 83 Inseln, mit Port Vila als Hauptstadt auf der Insel Efate.
Meine 10 Tage hier haben mich ziemlich begeistert, vor allem die Mentalität der Einwohner.
Einige haben bestimmt von Zyklon Pam gehört, der im März dieses Jahr über Vanuatu hinweggefegt ist und es großteils zerstört hat. Ein Zyklon der Kategorie 5, der Stärkste der das Land je getroffen hat, und dann noch die 4 nachfolgenden kleineren Zyklone. Das wirklich beeindruckende ist, dass die Menschen ihre Lebensfreude nicht verloren haben und vieles sehr schnell wieder aufgebaut wurde.
Man lebt in Vanuatu mit der permanenten Gefahr einer Naturkatastrophe, sei es durch Zyklone, Flutwellen oder durch die aktiven Vulkane auf verschiedenen Inseln. Einerseits strebt das Land nach festen Unterkünften und Modernität, andererseits fragt man sich, wieso den ganzen Aufwand auf sich nehmen, wenn doch schon mit der nächsten Naturkatastrophe zu rechnen ist. Man verweilt in einem Stadium der Ungewissheit und der Risikoabwägung, denn die Menschen können es sich nicht leisten, jedes mal wieder ihre Energie und Geld in den Neuaufbau zu stecken. Das Resultat sind provisorische Häuschen und Reduktion auf das Lebensnotwendige. In den zwei größten Städten Vanuatus, Port Villa und Luganville, hat man recht gute Chancen Restaurants, Hotels oder Cafés mit Wifi zu finden, aber es gibt so gut wie keinen Haushalt mit Wifi. Genauso wenig findet man Fernseher und Computer, ab und zu ein Smartphone. Außerhalb dieser Städte findet man das alles nicht, die Ausnahmen sind immer Luxusressorts.
Einerseits finden sich in vielen Häusern kleine Ofen und Herde, aber gekocht wird hauptsächlich auf Feuerstellen im Garten.
Mein erster Tag auf Vanuatu war ein ziemlicher Schock, nicht wegen fehlender Modernität sondern wegen den Preisen. Vanuatu ist teuer. Sehr teuer. Mir ist es bis heute ein Rätsel, wie die Menschen mit ihren 2€ die Stunde hier überleben. In Euro umgerechnet sähen die Preise circa so aus:
0,50ct pro Ei
3,50€ für 1l Milch
30€ pro Nacht im Dorm (das ist noch günstig!)
2€ für 1l Wasser
4€ für Kaffee
und so weiter. Obst und Gemüse war kaum zu finden, da der Zyklon die Ernten großteils zerstört hatte. In vielerlei Hinsicht ist Vanuatu teuer als Deutschland, denn man bekommt weniger für oftmals mehr Geld im Vergleich zu uns.
Nun zum Tourismus. Vanuatu hat das Potenzial einer erstklassigen Reisedestinationen, denn die Inseln haben so viel zu bieten: Eine einmalige, sehr lebendige Kultur, die weltweit zugänglichsten und sehr aktiven Vulkane, erstklassige unberührte Riffe und Dschungel, das weltweit größte Wrack, Dugongs vor den Küsten, Traumstrände, riesige Höhlensysteme, viele Überbleibsel aus dem 2. Weltkrieg und die sogenannten „Blue Holes“, unwirklich azurblaue Süßwasserquellen mitten in der Natur. Es ist so schade, dass man es einem so schwer macht das Land zu besichtigen, vor allem, da man hier auf den wenigen Tourismus angewiesen ist. Flüge zwischen den einzelnen Inseln kosten zwischen 100-150€ One-way(!), Schiffsverbindungen gibt es kaum und durch die kaum vorhandenen Straßen und fehlenden Busverbindungen muss man für viele Attraktionen eine Tour buchen, die wirklich übertrieben teuer sind. Auf der Insel Espiritu Santo zum Beispiel kostet eine Halbtagestour zum schönsten Strand der Insel ca. 80€, das beinhalten die 30min Hin- und Rückfahrt, 5€ Eintritt und einen kleinen Snack. Durch die fehlenden Busverbindungen hat man aber andererseits auch kaum eine Möglichkeit auf eigene Faust da hinzukommen, Mietautos sind etwas billiger, das Benzin jedoch nicht.
Ich hatte sehr viel Glück während meines Aufenthaltes hier. Auf Espiritu Santo wurde ich von einer sehr liebevollen Familie für eine Woche zu sich nach Hause eingeladen, und ich habe Jack kennengelernt, der hier auf Heimaturlaub war und mit mir die Insel besichtigt hat, in seinem Auto. Ohne ihn hätte ich es mir gar nicht leisten können wirklich viel zu sehen.
Die Menschen hier sind so freundlich und großzügig und kümmern sich sehr liebevoll um dich. Gastfreundlichkeit ist hier ein großer Teil der Kultur, und etwas abzuschlagen kann schon mal als Beleidigung angesehen werden.
Ich denke, mich hat Vanuatu bis jetzt am meisten beeindruckt. Es ist ein sehr vielseitiges Land mit gelebter Kultur und Traditionen, starkem christlichem Glauben, Lebensfreude, fehlender Bildung, Großzügigkeit, Stolz und ihren einmaligen Sehenswürdigkeiten und Freundlichkeit. Die Einwohner führen ein ständigen Kampf mit und gegen die Natur, der feinen Gratwanderung zwischen Zerstörung und Lebensnotwendigkeit.
Beobachtet man die konstanten Eruptionen eines Vulkans am Kraterrand, sieht die umgeknickten Bäume durch den Zyklon oder wandert durch undurchdringlichen Dschungel, erst dann wird einem die Kraft der Natur wirklich bewusst. In keinem der anderen Länder habe ich das so zu spüren bekommen.
Ich kann jedem nur empfehlen sich irgendwie das Geld zusammen zu sparen und hierherzukommen, es ist ein wunderschönes und einmaliges Erlebnis.







Dienstag, 14. Juli 2015

10 Dinge, die ich auf Fiji gelernt habe




1. Woran man erkennt, wann eine Maracuja reif ist: Wenn die Haut ganz schrumpelig und braun ist, und die Frucht aussieht als wäre sie zu alt. Ich esse hier bestimmt 10 Maracujas täglich.

2. "Polynesian Paralysis", die Unfähigkeit sich zu mehr aufraffen zu können, als am Strand zu liegen, maybe next time..slow down...; gibt es nicht nur in Hawaii sondern auch auf Fiji. In zwei Wochen habe ich geschafft, so gut wie nur am Strand zu liegen im selben Hostel zu bleiben und einfach nichts zu tun, ohne dass es mich gestört hat. Selbst Schuhe anziehen ist hier eine Anstrengung.

3. Die Bewohner von Fiji gelten seit Jahren als die freundlichsten der Welt. Dem kann ich nur zustimmen.

4. Wird einem Kava angeboten, klatscht man einmal und ruft "Bula!", nach dem Trinken wird drei mal in die Hände geklatscht.

5. Schneller Entscheidungen zu treffen. 10 Tage habe ich mit mir gehadert, ob ich wirklich 200$ für den Sharkdive ausgeben soll. Als ich mich endlich dafür entschieden habe, war dieser komplett ausgebucht und ich frustriert. 

6. Freundlichkeit anzunehmen.

7. Es gibt sie tatsächlich, diese Orte mit azurblauem glasklaren Wasser und weißem Sand.

8. Bei Kontakt mit der portugiesischen Galeere hilft eine Behandlung mit Essig nicht, sie macht den Schmerz nur schlimmer. Entgegen vieler Behauptungen ist der Kontakt aber auch nicht so tödlich, wie behauptet. Das gilt hauptsächlich für Kinder, Ältere und kranke Menschen.

9. Die Kinder hier lernen von klein auf drei Sprachen: Fijianisch, Hindi und Englisch

10. Fijitime.

Samstag, 11. Juli 2015

Fiji



Mein Aufenthalt in Fiji war eigentlich gar nicht geplant, aber da mein Flug nach Vanuatu storniert wurde und ich erst einen zwei Wochen später bekommen konnte, hatte ich aufeinmal zwei Wochen Fiji in meinem Reiseplan. Definitiv nicht der schlechteste ungeplante Zwischenstopp!
Zwei Wochen habe ich damit verbracht am Strand zu  liegen, Maracujas zu essen, Kava zu trinken und so richtig faul zu sein. Einfach mal nichts tun, dass ich das noch kann, damit habe ich nicht gerechnet. Ich erinnere mich an meine Zeit in Zentralamerika, wo ich nach drei Tagen am selben Fleck schon ganz hibbelig geworden bin und weiter wollte, Utila war da die große Ausnahme, aber bei 2 Jobs und jedem Tag tauchen, kann einem auch gar nicht langweilig werden. Als mir dann zwei Wochen Fiji bevorstanden, war ich anfangs schon etwas besorgt, ob mir das nicht zu langweilig werden wird, ha, von wegen! Langweile existiert hier überhaupt nicht, ein Fremdwort, dass hier auch keiner zu kennen scheint. Fiji ist eben anders, denn hier zählt nur eines: Fijitime. Die Antwort auf jede Frage und vorherrschende Lebenseinstellung, alles tiefenentspannt hier.
Die Zeit läuft langsamer, im Schrittempo, oder doch eher Schneckentempo? Die Tage vergehen mit faulenzen am Strand, dem einen oder anderen Buch, im Wasser schnorcheln und natürlich spektakulären Sonnenuntergängen. Jeder davon ist ein Postkartenmotiv, und das obwohl hier gerade Winter ist. Fijitime eben, jeder Tag ist wunderbar.
Ganze vier Ausflüge habe ich unternommen. Zu dem schönsten der Strände auf Viti Levu, Natadola, mit glasklarem türkisem Wasser und perfekt um surfen zu lernen, und danach zum genauen Gegenteil: ein einsamer verlassener Strand, mit nicht weniger klarem Wasser, aber schwarzem Sand und viel Treibholz. Beide Strände sind auf ihre Weise unwirklich und gleichzeitig so fijianisch.
Desweiteren ging es zu einem der besten Surferwellen auf der Welt. Scharenweise fliegen Surfer nach Fiji und verbringen ihre Zeit damit, in diesen helltürkisen Wellen ihr Glück zu versuchen, jede davon ist ein perfekter Tube. Alleine das Zuschauen verursacht kribbeln und nur die besten Surfer mit viel Erfahrung schaffen es diesen zu reiten. Selbst ich als Unerfahrene kann sehen, dass diese Wellen tükisch sind, eine falsche Bewegung und man wird vom Brett geschmissen, aber welch ein Adrenalinschub! Spektakulär!
An meinem vorletzen Tag sind wir nach Cloud 9 gefahren, eine Bar mitten im türkisstrahlenden Ozean und einem kleinen Riff in der Nähe. Eine sehr nasse Stunde auf dem Speedboat braucht man dahin. Da ich schon nicht tauchen gehen konnte, habe ich mich zum Schnorcheln aufgemacht, mit der Hoffnung auf eine Wasserschildkröte zu treffen, habe ich leider nicht.
Stattdessen habe ich Bekanntschaft mit einer portugiesischen Galeere gemacht, einer eher selten anzutreffenden Art der Quallen auf Fiji, auch bekannt unter dem Namen "Blaue Flasche". 
Die blauen Tentakeln sind auch das Einzige, was ich von ihr zu sehen bekommen habe. Da hat man schon mal die Gelegenheit auf diese hochinteressante Spezies zu treffen, und dann bekommt man sie nicht mal richtig zu Gesicht, sehr ärgerlich. Das einzige was ich gesehen habe, war ihr tiefblauer Tentakel, der sich um meinem Arm geschlungen hatte. Ich will nicht untertreiben, es war sehr schmerzhaft. Ich hatte so viel Adrenalin im Körper, dass ich den Rückweg zur Wasserbar in halber Zeit geschafft habe, und ich hatte Glück, dass mein Bein nur gering verbrannt wurde, denn meinem Arm konnte ich bereits nach kurzer Zeit nicht mehr wirklich benutzen. Zurück auf Cloud 9 habe ich die Wunde mit Essig behandelt, zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass Essig bei dieser speziellen Quallenart nicht hilft, sondern den Schmerz nur schlimmer macht. Nach einer halben Stunde war es dann so schlimm, dass ich es nicht mal mehr geschafft habe, richtig ins englische zu übersetzen, das Atmen viel mir schwerer und mein Magen hat sich zusammengekrampft, alles typische Symptome des Giftes der Portugiesischen Galeere. Das mit der Fijitime, fand ich dann nicht mehr so lustig, als es hieß, dass wir nicht früher zurückfahren können, es sei denn es finden sich elf Freiwillige, die bereit wären, schon eine Stunde früher zurückzukehren. Doch zu meinem Glück fanden sich elf, ich muss ziemlich schlimm ausgesehen haben, und eine Schweizerin hat mich dann zum Arzt begleitet. Alles natürlich in Fijitime, bloß keine Eile.
Geholfen hat der überhaupt nicht, und wohl auch keine Ahnung von Quallen, sonst hätte meine Beschreibung der blauen Tentakel bei ihm Glöckchen klingeln lassen müssen. Hat es aber nicht, und er meinte nur, dass ich es mit Essig einreiben solle und dass es in Fiji keine gefährlichen Quallen gibt. Für diese hilfreiche Diagnose wollte er dann auch noch 80$, echt unglaublich.
Zurück im Hostel habe ich mich auf Internetsuche dieser myteriösen Qualle gemacht, und es hat mich drei Sekunden gebraucht um herauszufinden, um welche es sich handelt, da hätte ich doch etwas mehr Fachwissen von Arzt erhofft. Auf einer Insel sollte man sich schon ein wenig mit seinen Meerestieren auskennen. Nach 3 Stunden war der Schmerz aber schon deutlich abgeschwächt und ich habe meinen Arm wieder ein wenig bewegen können und am nächsten morgen war es nur noch wie ein schwacher Sonnenbrand, die Linien sieht man noch.
Ich ärgere mich noch immer, dass ich die Qualle nicht wenigstens sehen konnte, so ein schönes Lebewesen und ich habe meine Chance glorreich verpasst, eine Schande ist das.



Wasser wie flüssiges Glas





Das sah eine halbe Stunde später noch viel schlimmer aus, am nächsten Tag waren es nur noch rote Punkte.