Dienstag, 9. Juni 2015

Chichen Itza und Merida




Des weiteren standen die berühmten Maya-Ruinen von Chichen Itza und Palenque auf dem Programm. Wir hatten von einer Lightshow gehört, die am Mittwoch in Chichen Itza stattfinden sollte und zudem nichts kostet. Bei der Touristeninformation erfuhren wir dann allerdings, dass nur bestimmte Hotels die Tickets dafür hätten und diese auch nur an deren Gäste weitergeben, und unser Hostel stand leider nicht auf der Liste. Aber wir befinden uns ja in Mexiko und beschlossen unser Glück zu versuchen, mit blond, weiß und ausländisch kann man hier schließlich einiges erreichen!
Wir haben dann auch tatsächlich einen Kontrolleur gefunden, der uns allerdings 2 Tickets für 200 Pesos verkaufen wollte. Das fanden wir doch ziemlich viel, zumal die Show ja eigentlich umsonst ist, und wir konnten ihn auf 150 runter verhandeln. Immer noch viel, aber wir waren ja schon da und tagsüber kostet der Eintritt zu den Ruinen 220 Pesos.
Die Lightshow hat sich auch wirklich gelohnt! Am Anfang wurden die Hauptpyramide und die umliegenden Ruinen mit verschieden Farben beleuchtet und man hatte 40 Minuten Zeit sich alles anzuschauen, bevor man zur großen Hauptpyramide zurückgekehrt ist.
Hier wurde dann die Geschichte der Maya auf die Pyramide produziert. Es war sehr ansprechend gestaltet und mit schöner Musik und Geräuschen unterlegt, damit auch die Touristen, die kein Spanisch verstehen, die Geschichten einigermaßen verstehen können. Man hört zwar immer wieder wie imposant und beeindruckend Chichen Itza ist, aber so richtig versteht es man doch erst, wenn man selbst da ist. Ich kann nur wiederholen, diese Ruinen sind wirklich beeindruckend! Vor allem, wenn man sich überlegt, dass alles per Hand gebaut wurde.







Da wir einen Großteil der Pyramiden in der Nacht anschauen konnten, haben wir uns entschlossen Chichen Itza nicht mehr am Tag zu besuchen, sondern sind am nächsten Tag weiter nach Merida, der Hauptstadt Yucatans. Diese Stadt meinte es nicht gut mit uns. Die Bankautomaten haben unsere Kreditkarten nicht akzeptiert, wir haben nur unfreundliche und rücksichtslose Menschen getroffen, das Busticket nach Palenque gab es nur für 600 Pesos in erster Klasse und zudem mussten wir 8 Stunden warten. Die Restaurants waren alle zu und die Essensstände haben so übel nach Fett gerochen, dass wir lieber gar nichts gegessen haben. Und zu allem Überfluss ist Carinas Rucksack-schnalle an der Hüfte gerissen, sodass sie das ganze Gewicht nun auf ihren Schultern tragen musste. Trotz allem haben wir es irgendwie geschafft, unsere gute Laune zu behalten und wir haben uns dann einfach in einen Beautysalon/Kiosk/Friseurladen gesetzt, wo Carina eine Pediküre für 80 Pesos bekommen hat, und wir hatten unseren Spaß zu sehen, wie merkwürdig das hier gehandhabt wird. Zwischendurch kam ein Künstler, der gefragt hat, ob er uns zeichnen dürfte. Der war dann allerdings so nervös, dass seine Hand nur gezittert hat, und hat sich mit einigen Ausreden, dann auch ganz schnell wieder vom Acker gemacht, sehr lustig.
Am Busbahnhof dann eine weitere merkwürdige Begegnung: der Fensterputzer hatte geschlagene zwei Stunden nichts besseres zu tun, als und die ganze Zeit durch die Scheibe anzustarren. Da konnte man zurück starren, böse gucken, den Kopf schütteln, hat alles nichts gebracht. Wir waren zu dem Zeitpunkt allerdings schon so durch mit dieser Stadt, dass wir alles mit Humor genommen haben, und eigentlich nur noch am lachen waren, bis wir endlich in den viel zu kalten Bus nach Palenque gestiegen sind.

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