Donnerstag, 26. März 2015

10 Dinge, die ich in Nicaragua gelernt habe



1. Überall ist der beste Platz für ein Nickerchen. Auf der Straße, im Hauseingang, auf dem Spielplatz, im Brunnen - sobald die Arbeiter Pause haben, wird sich an Ort und Stelle hingelegt und geschlafen, ganz egal wo.

2. Rum pur kann tatsächlich gut schmecken. Wer hätte das gedacht!

3. Zum Roller ausleihen hier braucht man keinen Führerschein, nene der wird total überbewertet. Und wenn man dann doch mal was passiert und gerade kein Krankenhaus in der Nähe ist, dann klebt man die (doch beachtlich großen!) Wunden mit Sekundenkleber zu, wird schon gut gehen!

4. Chia-Samen sind ein Heilmittel, das schon die Maya kannten. Diese kleinen Nährstoffbomben helfen gegen mindestens 10 Beschwerden und auch als Vorsorge. Wer diese Samen noch nicht kennt, sollte sich auf jeden Fall mal informieren, sie sind glutenfrei, unverderblich und helfen sogar beim abnehmen. Wer nach einem Haken sucht: ich kann höchstens sagen, dass sie nach nichts schmecken, aber genau deswegen lassen sie sich hervorragend in Salate, Müslis oder Smoothies integrieren.

5. Coca Cola gibt es von den Größen 237ml bis zu 3l im überall zu kaufen

6. Sojaprodukt, Margarine, fettarme und -freie Produkte sind hier billiger als die fetthatigen Produkte. Vermutlich ein Versuch des Staates gegen die Fettleibigkeit vorzugehen, wobei der Erfolg allerdings mäßig zu sein scheint.

7. Rucksäcke sind prima Sitzgelegenheiten in überfüllten Minibussen. Einfach einen präparierten Klappstuhl drauf und man kann sich sogar anlehnen.

8. Im Lago Nicaragua läuft es sich wie auf sehr weichen Marshmallows oder einer Buttercremetorte.

9. Nica-Frauen mögen keine Nica-Männer und Nica-Männer mögen keine Nica-Frauen. Die ganzen Nica-Babys bringt deswegen der Storch.

10. Viva Sandino!!

Estelí und Somoto



***Wegen sehr schlechtem Internet kann ich leider keine Bilder hochladen, und da ich hier noch eine Weile bleibe, wird sich das so schnell nicht ändern, aber sobald das Internet besser wird, gibt es Fotos nachträglich***

In Esteli habe ich nur einen halben Tag verbracht, aber es scheint eine Stadt mit vielen Gesichtern zu sein.
Hier schlägt das nicaraguanische Herz des Tabaks und die ganze Stadt fröhnt den Kasinos und Spielautomaten, die an ungefähr jeder Ecke zu finden sind. Großartig viele Sehenswürdigkeiten sucht man hier vergeblich, es gibt eine Hauptstraße mit vielen Geschäften und eine Kathedrale in der Stadt, aber die Menschen sind freundlich. Vor kurzem habe ich jedoch die Bekanntschaft mit 3 Amerikanerinnen gemacht, die seit eineinhalb Jahren in Esteli leben und freiwillige soziale Arbeit leisten. Sie haben mir von einem anderen Esteli erzählt, einem wo es zwar keine bemerkenswerten Sehenswürdigkeiten gibt, aber dafür viele kleine versteckte netten Restaurants, Cafés und Geschäfte. Inzwischen lieben sie diese Stadt, und haben mir von so vielen tollen versteckten Orten erzählt, dass ich wirklich wünschte ich könnte nochmal zurück und mir die Stadt mit ihnen anschauen, sie scheint ein Ort zu sein,die das Herz ganz still und allmählich erobert und dann nicht mehr loslässt.

Somoto ist für viele Traveller der letzte Aufenthalt bevor es nach Honduras weitergeht, zumindest für diejenigen, die nicht einen direkten Shuttle buchen, weil sie Angst haben ausgeraubt zu werden. Das kleine Dörfchen hat irgendwie gar nicht in das Bild von dem Nicaragua gepasst, dass ich bisher bekommen habe. Ich bin aus dem Bus und an einem Ort angekommen, der mich sofort an den Wilden Westen in den USA erinnert hat, nicht dass ich schonmal da gewesen bin, aber zumindest in meiner Vorstellung sieht es so aus. Das erste was ich sehe ist ein Karren gezogen von zwei riesigen Ochsen, und einem kleinen Saloonähnlichem Restaurant dahinter. Und dann ist da natürlich der Canyon, der Grund weshalb man den etwas aufwändigeren Weg auf sich nimmt, und der es wirklich wert ist. Der Nationalpark kostet keinen Eintritt, aber wenn man möchte, kann man eine Tour buchen und mit dem Boot durchfahren. Ich habe das nicht gemacht und so 2 Stunden damit verbracht durch den Canyon zu kraxeln und klettern und springen ohne dabei ins Wasser zu fallen, ja ich hatte wirklich einen Heidenspaß. Da hab ich mich glatt an meine Kindergartenzeit erinnert, wo wir auf der Postwiese immer das als riesig empfundene Klettergerüst hochgeklettert sind mit den Kellerkindern. Glücklicherweise waren auch nicht viele Touristen unterwegs, die mich in meinen Tagträumen und Erinnerungen stören konnten, und ich hatte einen der besten Tage auf meiner ganzen Reise.

Mittwoch, 18. März 2015

León



***Wegen sehr schlechtem Internet kann ich leider keine Bilder hochladen, und da ich hier noch 2 Wochen bleibe, wird sich das so schnell nicht ändern, aber sobald das Internet besser wird, gibt es otos nachträglich***

Wer sich für Kolonialstädte interessiert, der wird zwei Städte sofort genannt bekommen, Granada und Léon.
Granada fand ich schon sehr schön, aber Léon ist so viel besser.
Man betritt diese Stadt und ist sofort von Energie umgeben, die ganze Stadt scheint zu brummen und unter einer Spannung zu stehen, aber keiner unangenehmen sondern einer mitreißenden und inspirierenden Spannung. Man sieht Léon seine Geschichte an, denn sie ist älter als Granada, weniger touristisch und weniger restauriert, hier wirkt alles echt und viel weniger aufgesetzt als in Granada (das bemerkt man jedoch erst, wenn man beide Städte vergleichen kann). Die Revolution ist hier noch so lebendig, man spürt sie, wenn man durch die Straßen läuft, die Street Art zeugt davon, die wehende Flaggen, politische Kundgebungen und natürlich Viva Sandino! Die Stadt pulsiert und hat mich sofort in ihren Puls mitgenommen und mitgerissen, und das obwohl sie wirklich nicht so groß ist.
Das kombiniert dann noch mit dem lateinamerikanischen Rythmus macht eine so spannende Mischung, dass es mir unglaublich schwer gefallen ist wieder zu fahren. Man kann das gar nicht richtig in Worte fassen, man muss es miterleben, dieses Gefühl einer so geschichtsträchtigen Stadt, das Herz der Revolution, die gerade mal 20 Jahre her ist und dazu noch die Streetart überall, Léon ist wirklich einzigartig.
Und das obwohl sie inmitten der Erdnussplantagen liegt, was in der Trockenzeit bedeutet, dass über allem ein feiner gelber Staub liegt und es ganz leicht nach Erdnuss riecht, man sollte immer ein Atemtuch dabeihaben.

Abgesehen davon hat Léon natürlich noch wunderschöne Kathedralen und Kirchen zu bieten, leckeres Eis, liebenswürdige Menschen und das obligatorische gallo pinto fehlt auch nicht. Sogar das Nachtleben hat einiges zu bieten, vorübergehend natürlich Gespräche über die Revolution und ihre Helden.
Ich liebe diese Stadt, und ich werde auf jeden Fall nochmal herkommen. Irgendwann, das verspreche ich dir Léon!

Rio San Juan



***Wegen sehr schlechtem Internet kann ich leider keine Bilder hochladen, und da ich hier noch 2 Wochen bleibe, wird sich das so schnell nicht ändern, aber sobald das Internet besser wird, gibt es Fotos nachträglich***

Nach meiner katastrophalen Schifffahrt auf die Isla Ometepe (zumindest für mich), war meine Begeisterung über die bevorstehende 10 Stunden Schifffahrt nach San Carlos nicht gerade groß. Aber irgendwie muss man ja weiter kommen, und so fuhr ich mit einer Gruppe von 8 Deutschen zum Hafen. Es ist lustig in einer Gruppe von Deutschen unterwegs zu sein, die erst seit kurzem reisen, dann wird einem erst richtig klar, wie sehr man sich schon angepasst hat. Es gibt nur zwei Fähren in der Woche, die nach San Carlos übersetzen, von daher mussten wir diese auf jeden Falle erwischen. Aber wir befinden uns ja auch in Nicaragua, das heißt, dass der Bus natürlich nicht um Viertel vor Eins fährt, sonder um Viertel nach Zwei. Und statt der einen Stunde bis nach Altagracia braucht der Bus zweieinhalb, da jeder aufgenommen und auch jeder da rausgelassen wird, wo er wohnt. Hier habe ich richtig gemerkt, wie entspannt ich schon geworden bin, denn bis auf mich, war nur noch ein anderer Deutscher dabei, der ruhig geblieben ist, während alle anderen schon Panik bekommen haben, und ein Taxi collectivo rufen wollten (so teuer!). Ja, ich hatte wirklich meinen Spaß, und es freut mich, dass ich dann doch nicht mehr so deutsch hier bin. ;)
Letztendlich haben wir die Fähre auch erwischt, denn die hatte selber 3 Stunden Verspätung, hier regelt sich eigentlich immer alles, ich habe noch nie einen wichtigen Bus verpasst.
Die Schifffahrt war für mich zum Glück super angenehm, es war größer, mit weniger Wellen in der Nacht und ich hatte einen Platz zum liegen. Rettungswesten eignen sich auch hervorragend als Matratzen für den Boden, falls jemand mal auf dem Boden schlafen möchte.
Viele hatten sich einen Liegestuhl dazugebucht, der draußen aufgestellt wurde, aber sobald das Schiff fuhr, spritzte das Wasser jeden nass und es wurde unangenehm kalt und windig. Drinnen war alles schon von den Billigreisenden belegt, die auf dem Boden oder den Bänken schliefen, aber das war alles besser als draußen! Das sind die kleinen freudigen Vorteile des schmalen Budgets. Ich hatte auf jeden Fall eine sehr angenehme Nacht mit viel Schlaf.

San Carlos an sich, war nicht weiter interessant. Ich habe mich mit Eva zusammengetan und wir haben nur kurz auf dem Markt ein wenig Essen gekauft und sind dann mit dem Bus weiter in eine Dschungel-Lodge mitten im Nirgendwo. Es war eine sehr lustige Busfahrt, mit Kommunikation durch Wörterbücher und dem letzten Stück in einem Lastwagen. Die Lodge an sich war in einer traumhaften Lage, die Zimmer und die Campingwiese waren leider nicht so toll, und mein Zelt habe ich danach nicht behalten. Aber man ist umgeben von Kakao- und Fruchtbäumen, dem Fluss und dem Dschungel mit Kolibris, Affen, Vögeln und Kaimanen gleich in der Nähe und kostenlosem Reiten in der Umgebung. Wir haben gleich einen tollen Reitausflug mit Führer gemacht und uns die Umgebung angeschaut und dabei so viele schöne Bäume und Tiere gesehen, meine Speicherkarte war nach dem Tag voll! Danach gings zu Fuß den Rio San Juan entlang, auf Affenausschau und wir haben tatsächlich ein paar kleine schwarze Affen gesehen und auch ein paar weit entfernte Kaimane und viele viele Vögel, es war so schön, das pure Dschungelabenteuer. Abends war dann die ganze Wiese voll von Glühwürmchen und es sah ein bisschen so aus, als würde man auf dem Sternenhimmel laufen. Eine so traumhafte Umgebung hat natürlich eine hohe Luftfeuchtigkeit als Voraussetzung und der obligatorische Regen ließ auch nicht lange auf sich warten, aber immerhin hat er die Mücken vertrieben.

Am nächsten Tag stand eigentlich ein weiterer Reitausflug in die Umgebung an, aber leider habe ich mir durch das Abendessen eine Lebensmittelvergiftung zugezogen und damit fiel der Tag für mich ins Wasser. Ohne Eva hätte ich es wohl nicht geschafft, planmäßig den Nachtbus nach Managua zu erwischen, aber sie hat alles organisiert und ich habe mich aufraffen können, wenn auch nicht zum Essen und so haben wir tatsächlich den Nachtbus nach Managua erwischt und sind am morgen dann in Léon angekommen. Eva falls du das liest, nochmals vielen vielen Dank für dine Hilfe und die schönen Tage mit dir!

Mittwoch, 11. März 2015

San Juan del Sur & Isla de Ometepe



Mit Gilad und Jeff fuhr ich dann weiter nach San Juan del Sur, bekannt für seine Partys. Ich habe schon in Costa Rica und Panama schon festgestellt, dass mir diese Touristen-Party-Orte nicht so gefallen, aber sie haben alle einen großen Vorteil: es gibt eine Auswahl beim Essen! Und das ist wirklich nicht zu unterschätzen, wenn man sonst nur Reis und Bohnen vor die Nase gesetzt bekommt.
Ansonsten gibt es alles, was man zum feiern eben so braucht, abgesehen von guter Musik, aber es waren lustige zwei Tage.
Spannend ist der Strand hier. Wegen der vielen Fische in Strandnähe, fliegen den ganzen Tag über hunderte von Pelikanen über dem Wasser und man kann sie bei der Jagd beobachten. Auch für die Kinder hier, ist es eine gute Gelegenheit, sich etwas Geld zu verdienen, in dem sie selber auf Fischjagd gehen oder Netze flicken.







Die Überfahrt auf die Isla de Ometepe verlief außerordentlich unruhig, ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich seekrank werde, aber diese Stunde auf dem Boot hat mich eines besseren belehrt. Die See war sehr unruhig und das Boot, mit undichtem Dach, schwamm teilweise in der Senkrechten. Heilfroh am Ufer angekommen, hab ich mich in das erste Taxi gesetzt, und versucht meinen Magen wieder zu beruhigen. Zum Glück war ich nach der Taxifahrt wieder hergestellt und hab mich gleich mal in der größten sehr kleinen Stadt umgeschaut. Ich hatte wirklich lustige Gespräche mit dem Obstmann und auch die anderen Touris hier waren super nett. Überall laufen hier Hühner mit ihren Küken rum und auch viele Pferde und Esel sieht man hier, doch dominierend ist hier der Volcán Concepción, er ist so groß und der Rauch der permanent über ihm hängt, lässt einen immer ein wenig mulmig werden. Hier gibt es so viele verschiedene Vögel, wenn man zum Sonnenuntergang nach draußen geht, kann man sein eigenes Wort nicht mehr verstehen, so laut sind die nicht mal am morgen. Wahrscheinlich wurde die Zalando-Werbung von den Vögeln inspiriert, den 3/4 von denen hören sich an wie hysterische Frauen. Auch wachsen überall wilde Mimosen, man kann bestimmt zwei Stunden umherlaufen, Mimosen ärgern und hat die ganze Zeit Spaß. Der See um die Insel ist so groß, dass er aussieht wie das Meer, es gibt sogar Haie hier, aber als wir im See schwimmen waren, wussten wir das nicht und es ist auch niemand gebissen worden. Nur der Boden ist etwas gewöhnungsbedürftig. Am Anfang sinkt man nur aber etwas tiefer fühlt es sich an wie sehr klebrige Marshmallows. Die Zeit rennt und ich hatte leider nur 2 Tage auf dieser schönen Insel, was bei weitem nicht ausreicht um die vielen schönen Flecken zu sehen, aber der Anfang ist mir auf jeden Fall gelungen! 









Samstag, 7. März 2015

Masaya & Volcán Masaya



Musik kommt aus zwei großen Lautsprechern, untereinander fremde Menschen fangen an zusammen zu tanzen und man sitzt auf zwei Meter hohen Stühlen, trinkt einen leckeren Fruchtsmoothie und isst Platanochips. Die Sonne scheint, und die Plaza füllt sich mit immer mehr Menschen, die einfach so den Tag genießen und den Geburtstag eines Jungen feiern, den sie gar nicht kennen.

So ungefähr verlief mein Tag in Masaya. Die Einwohner hier sind unheimlich stolz auf ihre Tanzkultur und ihre Feste. Mehr als 16 verschiedene Tänze haben in Masaya ihren Ursprung und überall findet man kleine Bilder, es gibt sogar eine Skulptur die den Tänzen gewidmet ist. Wie in ganz Zentralamerika ist auch hier der Salsa vorherrschend und so habe ich fleißig die Grundschritte geübt, während alle anderen in wirbelnden Umdrehungen und schnellen Partnerwechseln mich nachsichtig anlächeln.





 Ansonsten ist Masaya für seinen Handwerksmarkt bekommt, auf dem man Geschenke für die nächsten 5 Jahre bekommt, Weihnachten und Geburtstag inklusive. Es gibt noch ein paar nette Kathedralen, ansonsten lockt der Volcán Masaya in der Nähe, auch bekannt als "Höllenschlund".

So höllisch war er dann aber gar nicht. Nach einem kurzen aber ziemlich steilen Aufstieg von circa eineinhalb Stunden, war der Krater schon erreicht und zusehen bekam man eine Menge weißen Rauch, Schwefelgeruch inklusive. Der zweite Krater liegt ein bisschen höher, ist aber erloschen und so kann man auf einem gemütlichen und teils recht abenteuerlichen Weg einmal darum herum wandern und die Aussicht genießen, während man versucht nicht in den Krater hineingeweht zu werden. Eigentlich hatte ich gar nicht geplant, den Vulkan zu besichtigen, aber im Hostel habe ich Jeff (Kanada) und Gilad (Israel) kennengelernt, die mich einfach mitgeschleift haben. Es hat wirklich Spaß gemacht, und tatsächlich sollte ein Vulkan in Nicaragua Pflichtprogramm sein, nicht umsonst nennt man Nicaragua auch das Land der Seen und Vulkane.





Freitag, 6. März 2015

Granada


Die Grenzüberquerung von Costa Rica verlief bei weitem nicht so angenehm, wie die von Panama nach Costa Rica. Das fing schonmal damit an, dass ich meinen Bus von San Jose nach Granada fast verpasst hätte, aufgrund von falschen Adressen und dem unausweichlichen Stau in San Joses' Innenstadt. Dann musste ich herausfinden, dass man am Busschalter noch zusätzlich Steuern auf ein schon bezahltes Ticket zahlen muss, also musste erstmal ein Geldautomat her. Kurz vor knapp, saß ich dann schließlich, sehr genervt, im Bus und bis zur Grenze verlief alles entspannt. An der Grenze musste ich dann erfahren, dass wir eine Touristenkarte für Nicaragua kaufen müssen, die aber nicht in Colones (Währung Costa Rica) bezahlen können, sondern nur in Dollar. Also schon wieder einen Geldautomat suchen, Geld abheben, und die restlichen Colones an der Grenze für Snacks ausgeben, denn von Colones in Cordobas (Währung Nicaragua) wird natürlich nicht getauscht. Die Reisepässe hat man uns auch einfach abgenommen und die Rucksäcke so durchsucht, dass man Ende die Hälfte wieder einsammeln und neu einpacken musste. Bis wir die Reisepässe zurückbekommen haben, verging eine Stunde, ein wirklich ungutes Gefühl, schließlich ist der Reisepass neben der Kreditkarte das wichtigste Reiseutensil. Angekommen in Granada, so gegen 21:00 war dann mein ganzer Ärger verflogen, denn Granada bei Nacht sieht einfach umwerfend aus. Straßen und Häuser im Kolonialstil, darüber der Mond und ein voller Sternenhimmel und zwischendurch hört man das Hufgeklapper der Kutschen, die hier unterwegs sind. Ein Hostel war dann auch schnell gefunden, die Einheimischen haben mir sehr freundlich weitergeholfen,

Granada ist ein Schmuckstück Zentralamerikas, was Kolonialarchitektur anbelangt, und auch wirklich sehr schön. Viele Kirchen, alte und bunte Häuser, schöne Plazas mit süßen kleinen Cafés und einem großen Markt in der Stadtmitte, was will man mehr? Besonders authentisch verstärken die Pferdekutschen das Bild, mit denen man eine kleine Stadtrundfahrt machen kann, oder die tatsächlich noch für den Transport von schweren Gütern benutzt werde, da manche Straßen zu eng für Autos sind. Zur gleichen Zeit meines Aufenthaltes fand ein Poesie- und Literaturfest in Granada statt. Ich habe leider kein Wort verstanden, aber es wurde viel geklatscht und auch ich konnte hören, dass sich doch alles gereimt hat, es muss also gut gewesen sein. Trotz haufenweiser Touristen hat Granada seinen Charme nicht verloren und hier lässt es sich wirklich gut leben