Dienstag, 10. Februar 2015

Santa Catalina


Ach, Santa Catalina, ich vermisse dich jetzt schon. Du bist wunderbar, ich danke dem Zufall, dass er mich zu dir gebracht hat und mir selbst, dass ich trotz eindrücklichem Widersprechens (Ja Mama, du darfst dich hier angesprochen fühlen) nach Santa Catalina gefahren bin. In Boquete habe ich ein wirklich lustiges Pärchen aus Alaska kennengelernt, beide 17 und sie das erste mal raus aus Alaska. Mit ihnen unterwegs war noch Nick aus Maine, passionierter Skateboarder, der nicht für die Ferne geschaffen ist. Wieso wir das dachten? Wer es schafft 24h/7 Tage die Woche nur von seinen Freunden zu reden, hunderte von Dollars für Geschenke für sie ausgibt und alleine einfach nicht zurecht kommt, der ist nicht für die Ferne geschaffen.
Da traf ich die 3 also in Boquete, als ich schon gemütlich im Bett lag und las und sie mich wie ein Wirbelsturm zur Tür hinauszogen und in die Bar nebenan mitschleiften. Es war ein wirklich lustiger Abend. Was ich wohl am sympathischsten fand, war die Begeisterung von Liz, das erste mal in der Welt und alles was man sieht ist toll, da die Musiker, die hier spielen, und hier, wir konnten Alkohol im Supermarkt kaufen, einfach so, und da die Tiere, hab ich ja noch nie gesehen, und Kleider, jeden Tag hatte sie ein Kleid an, dafür ist es in Alaska auch im Sommer zu kalt. Da bekommt man selbst wieder richtig Freude an allem, und dass, obwohl ich doch schon die ganze Zeit mit Dauerlächelm herumlaufe.  Ihr Freund heißt River und seine Eltern besitzen ein winziges Hostel in Santa Catalina, wo sie während ihres Aufenthaltes eingezogen sind. Beide boten mir prompt an, doch mit ihnen mitzufahren und für eine Weile zu bleiben, ich könnte da umsonst übernachten. Und zum Glück habe ich zugesagt, was hätte ich sonst verpasst! Es war herrlich, eine Woche habe ich in Santa Catalina verbracht, gefühlte 4 Tage. Die Zeit vergeht hier ganz anders, einerseits total schnell, andererseits auch sehr langsam. Fragt man die locals welchen Monat wir haben, antworten sie mit einem Schulterzucken, nicht mal den Tag könnten sie dir nennen, wozu auch? Alles was sie wissen müssen, ist wann man wo gut Fische fangen kann, und wie die Gezeiten sind. Da lag ich also jeden Tag am Strand, hab mich ab und zu mal im surfen probiert und jeden Tag frischen Fisch gegessen, und mit frisch meine ich vor 2 Stunden gefangen.Ich habe 4 Bücher gelesen, wieder mit dem zeichnen angefangen, gelernt wie man Chicken-BBQ macht und Zwiebeln karamellisiert, und man stelle sich vor, es hat jedem geschmeckt! Vielleicht kann ich ja doch kochen, wer weiß? Verhungern werde ich zumindest nicht, Pasta kann ich auch, und habe sogar schon Fisch eingelegt und angebraten, aber der könnte auch nur deshalb gut geschmeckt haben, weil er frisch gefangen wurde.
Wie ihr seht, war ich die ganze Zeit so beschäftigt, dass ich es tatsächlich nicht geschafft habe, auch nur ein Foto zu machen! Doch was würde man auf den Bildern sehen? Einen schönen Strand, kleine Häuser, den ein oder anderen Fisch, ein paar Palmen - doch die Atmosphäre hier, ist mit keiner Kamera wiederzugeben.
Trotzdem werde ich Liz mal fragen, ob sie mir ein paar senden kann, denn sie hat ihre Kamera wirklich nie aus der Hand genommen, und gegebenfalls hinterher einfügen. Der Abschied fiel mir schwer, obwohl ich eine ganze Woche hier war, so lang wie noch an keinem Ort, aber mein Zeit ist begrenzt und es warten noch 8 andere Länder auf diesem Kontinent von mir bestaunt zu werden., ach ja, das Leben ist hart und grausam! Von Liz und River musste ich vorerst nicht Abschied nehmen, ich konnte sie überzeugen mich nach Bocas zu begleiten, was hab ich auch für ein Glück immer wieder so nette Menschen kennenzulernen.

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