Freitag, 27. Februar 2015

Kulinarische Geschmackserlebnisse


Das mit dem Essen ist ja immer so eine Sache. Wer mich kennt, weiß, dass ich sehr schwierig bin, was dieses Thema angeht, obwohl ich mich in den letzten Wochen deutlich gebessert habe und mein Speiseplan sich großzügig erweitert hat. Wenn man in den Urlaub fährt, dann auch immer mit der Einstellung Essensgewohnheiten mal beiseite zu legen und seinen kulinarischen Horizont zu erweitern und so einen Teil einer anderen Kultur kennenzulernen.

Ich für meinen Teil, bin die Sache mit dem Probieren am Anfang eher etwas vorsichtiger angegangen, inzwischen jedoch viel mutiger, solange es sich nicht um Pilze, Spinat oder Bananen handelt.
Und es lohnt sich! 6 Wochen bin ich jetzt schon in Zentralamerika und ch bin überwältigt von der Vielfalt der Küche hier! Meine Geschmacksnerven können sich von ihren Orgasmen gar nicht mehr erholen und mein Bauch knurrt schon beim Anblick eines Straßenstandes oder Restaurants. Unzählige kulinarische Erleuchtungen, gegooglete Rezepte zum nachkochen und der ständige Wunsch essen zu gehen, ja so lebt es sich hier! Da kommt man gar nicht dazu, die langweilige deutsche Küche zu vermissen, geschweige denn die ausgiebig vertretene italienische Küche, oder die gelegentlichen Besuche beim Inder und im Hans im Glück.
 Seit ich in Nicaragua bin, kann ich es mir auch leisten jeden Tag morgens oder abends essen zu gehen, mal einen Snack für zwischendurch zu holen und jeden Tag einen Smoothie zu trinken, anstelle des täglichen Apfels.


Jetzt seid ihr sicher schon alle neugierig, was ich hier alles leckeres esse und ich will ja nicht fies sein und werde euch deswegen einen Einblick verschaffen. Also schließt die Augen, versetzt euch an einen Strand, sanfte Palmen wiegen sich im Wind, die Sonne scheint und man hört das Meer rauschen. Nach diesem ersten Blick aus dem Fenster seid ihr innerhalb von 5 Minuten angezogen und eilt auf die Straße, wo einen sofort von allen Seiten der Markt einschließt, man hört die Hühner, die überaus kräftigen Stimmen der Latinos und auch die ersten Düfte des köstlichen Essens ziehen einem in die Nase und ihr stolpert über die ersten Waren. Jetzt seid ihr angekommen, in Zentralamerika! Überwältigt von dem großen Angebot, dass hier herrscht, bleibt ihr schießlich vor einem der Straßenstände stehen und bestellt.

Tagesmenü

Frühstück
ein großer Teller mit Reis und Bohnen, Beilagensalat, Rühreier und Tortillas
dazu ein leckerer Smoothie, vorzugsweise mit Mango, Erdbeeren und Maracuja

Mittagessen
ein großer Teller Reis und Bohnen, Beilagensalat, Grillhühnchen und Tortillas, auf Wunsch auch im Tortilla serviert

Abendessen
ein großer Teller Reis und Bohnen, Beilagensalat, Grillhühnchen und wahlweise Kochbanane oder getrocknete und frittierte sweet plantains (sieht aus und riecht wie eine Banane, keine), serviert auf einem Bananenblatt

Für den kleinen Hunger zwischendurch
Reis und Bohnen Salat und Huhn im Tortilla (10-15cm Durchschnitt)

Ich denke, jetzt versteht ihr meine Begeisterung für diese Küche, könnt euch die täglichen Geschmackserlebnisse vorstellen und wahrscheinlich läuft euch auch schon das Wasser im Munde zusammen und all eure Sinne lechzen nach diesem hervorragenden Gerichten.
In diesem Sinne werde ich jetzt ein mein Abendessen bestellen und verabschiede mich, in Vorfreude auf den kurz bevorstehenden Gaumenschmauß.

Dienstag, 24. Februar 2015

5 Dinge, die ich in Costa Rica gelernt habe



1. Pura Vida! Die Antwort auf alles und eine gesunde Lebenseinstellung.

2. Si si si si bedeutet eigentlich Nein.

3. Enchilladas schmecken viel besser, wenn man Nachos reinkrümelt.

4. Man sollte nie zu viel Butter in Cookieteig mischen, denn sonst werden sie matschig. Aber gut schmecken sie trotzdem.

5. Hupen ist die Antwort auf alles, darum macht das ständig und in voller Lautstärke.

Costa Rica


Costa Rica habe ich nur auf Durchreise besucht, es ist einfach zu teuer, und nachdem ich von so gut wie jedem Traveller gehört habe, Nicaragua sei Costa Rica wie vor 20 Jahren, hat das nicht mehr zum Verweilen eingeladen. Ärgerlicherweise ist meine Speicherkarte verschwunden, bevor ich die Fotos absichern konnte.
Eine Woche habe ich hier verbracht, und war dabei in Puerto Viejo, Cahuita und San Jose.

Puerto Viejo ist nicht weiter erwähnenswert, nur eine weitere touristische Partyenklave mit haufenweise kitschigen Souvenirläden, noch mehr Touristen aber einem recht schönen Strand.
Cahuita ist keinen Zwischenstopp wert, es ist nur ein kleines Städtchen ohne Sehenswürdigkeiten, bis auf den angrenzenden Nationalpark, welcher wirklich einen Besuch wert ist!

Im Nationalpark Cahuita gilt Eintritt per Spende, was ich wirklich gut finde, denn in Costa Rica muss man wirklich für alles Geld zahlen. Zugang zum Strand, zum Berg, Vulkan, Wald, Park - und das nicht ohne, im Durchschnitt zahlt man 10-20$ Eintritt, wenn ein Führer verpflichtend ist, sind das nochmal 25-35$ und auch die Fahrtkosten sind nicht gerade billig.
Der Nationalpark gehört zu den kleineren in Costa Rica, ist aber wirklich sehenswert. Es ist ein wunderschöner Dschungel mit vielen Affen, sogar Babyäffchen habe ich sehen können, Schmetterlingen, Waschbären und leuchtend gelben und grünen Schlangen. Ein kleiner verschlungener Pfad läuft durch den Dschungel und zeitweise auch am Strand entlang. Wer hier mit Führer unterwegs ist, kann in dem Riff tauchen gehen, welches für führerlose Touristen verboten ist, aufgrund des Rotfeuerfischs, der sich hier ziemlich verbreitet hat. Auch viele Spinnen gibt es hier und Einsiedlerkrebse, die in Bäumen hausen. Sehr spannend, das habe ich auch nicht gewusst. Auch Erdkrebse und Riesentausendfüßler hab ich gesehen.
Wer nach Costa Rica fährt sollte hier wirklich einen Abstecher machen, es lohnt sich!

Begeistert hat mich San Jose. Von so gut wie jedem schlecht geredet, der schonmal hier war, hat mich die Stadt fasziniert. Das Hostel in dem ich die 4 Tage war (TripOn Open House, das beste Hostel, indem ich bisher war!) liegt in dem ruhigen, sehr schönen Viertel San Pedro, mit seinen schönen Häusern und bunten Bäumen. San Jose ist chaotisch, laut und nicht immer ganz sauber, dem kann ich nur zustimmen und mit den Fastfoodriesen an jeder Ecke mag sie einem auf den ersten Blick vielleicht nicht sehr sympathisch erscheinen, aber San Jose hat viel mehr zu bieten. Die Innenstadt lockt mit zwei schönen Märkten, außerdem finden sich überall in der Stadt kleine Plätze mit Brunnen, Skulpturen und Blumen, dazu finden sich auch an den unterschiedlichsten Orten bemerkenswerte Street-Art. Auch gab es in San Jose wieder verschiedene Szenen, das was mir in anderen Städten so gefehlt hat. Es scheint eine recht große Gothic- und Rockszene zu geben, auch die wohl größte Schulenszene ganz Mittelamerikas. Man merkt erst, wie viel solche Szenen ein Stadtbild beeinflussen, wenn man Städte sieht, wo sie fehlen. San Jose ist vielseitig, mit Architektur aus vielen verschiedenen Jahrhunderten und neben den Fastfoodgeschäften findet man kleine lokale Resaurants und Straßenstände. In Panama habe ich zwei Jungs kennengelernt, die in San Jose wohnen und mich, kaum dass ich angekommen war, in eine Salsastunde geschleppt haben, und es hat wirklich Spaß gemacht! Wer hätte das gedacht! Am Abend sind wir auf einen der Berge am Stadtrand gefahren und haben die ganze Stadt gesehen, und sie ist wirklich riesig, sehr schön wenn alles so leuchtet.











Costa Rica hat sicherlich viel zu bieten, aber dafür man Geld, den hier kostet alles genauso viel wie in Deutschland, wenn nicht mehr. Aber ich werde auf jeden Fall zurückkommen.

Freitag, 13. Februar 2015

10 Dinge, die ich in Panama gelernt habe


1. Meike Winnemuth ist großartig, gleich mal eine Idee abgeguckt, schon zwei mal gelesen und bin seit dem am überlegen, welche 12 Städte ich wohl auswählen würde. Noch ein Vorbild: Nina Sedano, was sie schafft, das schaffe ich auch.

2. Sich treiben lassen ist gut, planen ist besser. Die schönsten Orte hätte ich verpasst, wäre ich ohne Ahnung von dem Land hier angekommen! Denn der übliche Tourist besucht, Panama City, Boquete, Bocas del Toro und das wars. Kein Santa Catalina, keine Isla Boca Brava! Die bestmögliche Bestätigung, dass sich ein Jahr Planung und Recherche gelohnt haben.

3. Weiße lieben Drogen. Keine Stunde habe ich in Bocas verbracht, und wurde schon von 5 Kurieren angesprochen. ´Hola, you, are you english, speak english? You like smoking, I make you good price, good price just for you. Or you like Koka, you like? I have the best, good price, good price and qood quality, best here only for you, girl.´ Natürlich nur an den Touri-Orten.

4. Fußgänger auf englisch heißt nicht footganger.

5. Deutsche sind überall. Egal wo man hingeht, egal wie abgelegen der Ort auch sein mag, mindestens ein Deutscher ist mit dir da.

6. Man nehme niemals weiße Kleider mit auf Reisen, sie überleben keine Woche.

7. Je enger, je besser, Hauptsache alles liegt hauteng an, egal wie dick man ist. Denn hier wollen die Männer was zum anfassen und keine schlanken Stöckchen. Da hatte ich endlich eine Hose gefunden die einen lockeren Schnitt hat, schaue auf die Größe und sehe L. L! In Deutschland habe ich XS-S, hier trage ich L, denn es gibt nicht unangenehmeres als bei 35°C in engen Kleidern unterwegs zu sein. Außerdem gilt: weniger ist alles. Ob durchsichtig, mit Löchern, Netz, Risse, es wird ordentlich Haut gezeigt, immer. Da sage noch einmal jemand was über die freizügigen Weißen.

8. Wenn die Latinos tanzen, hält man sich als Weißer lieber zurück, denn wirklich niemand schafft es sich so schön zu bewegen, wie die Einheimischen hier.

9. Kakaobohnen ploppen wie Popkorn, wenn man sie röstet. Außerdem: Lindt kauft Kakaobohnen von der Oreba Kakaofarm in Panama, wahrscheinlich nicht ausschließlich, aber zumindest läuft hier alles zu 100% organic, das spricht doch eindeutig für Lindt!

10. Oh wie schön ist Panama!

Dienstag, 10. Februar 2015

Bocas del Toro


Wenn die Leute von Bocas del Toro sprechen, meinen sie eigentlich die Isla Colon, Bocas del Toro ist lediglich die Provinz, in der diese sich befindet. Doch die Hauptstadt der Isla Colon heißt ebenfalls Bocas del Toro, und um beides nicht zu verwechseln, was natürlich trotzdem ständig passiert, wird die Stadt von einigen einfach Isla Boca genannt. Ich bin am morgen so gegen 5:00 in Almirante angekommen, ein ziemlich heruntergekommenes Fischerdörfchen, von dem aus man mit dem Wassertaxi nach Bocas gelangt. Kaum steigt man aus dem Bus, wird man sofort von viel zu vielen Menschen umringt, die einen erstmal in das nächstbeste Taxi verfrachten, natürlich total überteuert, welches einen dann zum Bootssteg bringt. Hier muss man erst mal seinen Pass vorzeigen um ein Ticket zu bekommen, wieso sie das wollen, verstehe ich auch nicht, sehr nervig das ganze, vor allem nach 8 Stunden im Nachtbus bei frostigen Temperaturen von 17-19°C.
Im Hostel sind wir dann so gegen 6:00 angekommen und konnten uns zum Glück erstmal ins Bett legen. obwohl Check-In erst um 11:30 ist, und dazu gabs noch leckere Pfannkuchen zum Frühstück, der Tag ist gerettet!
Bocas (und damit meine ich die Stadt) ist ein süßes kleines Städtchen mit vielen bunten Häusern, noch mehr kitschigen Touristenläden und liegt direkt am Wasser. Ins Meer gehen kann man hier allerdings nicht, es gibt keinen Strand und das Seegras am Ufer steht unter Naturschutz. Verlässt man die zwei großen Touristenstraßen, kommt man in die eigentliche Stadt, die deutlich heruntergekommener ist, als das, was die Touristen normalerweise zu sehen bekommen, aber nicht weniger authentisch.






Mein persönliches Highlight war die Oreba-Chocolate-Tour die ich gebucht habe. Dafür gings erstmal wieder aufs Festland und danach mit dem Truck in das Dorf der Ngöbe-Indianer. Ich hatte ja gedacht, dass es nichts schlimmeres gibt, als einen Berg hinaufzugehen, dessen Weg aus Geröll und Sand besteht, da hatte ich mich allerdings geirrt. Denn der Weg zu den Plantagen war schlammig und steil, wir waren zu viert und alle äußerst froh über die Walking Sticks die man uns gegeben hatte. Die Tage meiner weißen Schuhe waren danach allerdings gezählt. Zwischendurch wurden uns verschiedene Früchte gezeigt, wie Starfruits und Breadfruits und natürlich Bananen, die dürfen hier nicht fehlen. Auf den Plantagen der Ngöbe gibt es viele Fruchtbäume, denn die Tiere essen lieber die, als die Kakaofrüchte, wo sie länger brauchen um an den Saft zu kommen, denn hier läuft alles ohne Chemie und Pestizide. Hier wachsen 60 verschiedene Arten von Kakaobohnen, und seit vor 30 Jahren eine Krankheit aus Kolumbien eingeschleppt wurde, verlieren sie jährlich einen großen Teil ihrer Ernte. Aber uns wurde auch erzählt, dass die Krankheit schon weniger geworden ist, alles eine Frage der Zeit und der rechtzeitigen Abholzens der Kakaobäume, wenn diese keine Früchte sondern nur noch Blüten tragen.



Anschließend wurde uns gezeigt wie man mit Hand Kakaobohnen röstet, wir durften sie ungeröstet und geröstet probieren, beides ausgesprochen lecker! Danach wurden die frisch gerösteten Bohnen zermahlt, dabei entsteht so eine Art Schokopampfe, nur wenn die Bohnen kalt sind und gemahlen werden, entsteht daraus Kakopulver. Mit viel Spaß durfen wir uns selber am Mahlen ausprobieren und das Ergebnis probieren, welches noch bitterer war als die Bohnen. Zum Vergleich gabs danach eine Probe von 90% Schokopampfe, es ist wirlich erstaunlich, was diese 10% für einen Unterschied gemacht haben!





Zum Abschluss gabs dann noch ein leckeres traditionelles Mittagessen mit Huhn, Breadfruit und einer Pflanze, deren Name ich vergessen habe, hat aber alles sehr gut geschmeckt. Und das beste daran, einer der größten Käufer der Kakaobohnen der Ngöbe-Gemeinde ist Lindt! Wer hätte das gedacht, jetzt weiß ich auch, warum deren Schokolade so gut geschmeckt, und außerdem, dass zumindest bis zum Rösten der Bohnen alles ohne Chemie läuft, da freut man sich doch direkt auf nächstes Nikolaus! 




Santa Catalina


Ach, Santa Catalina, ich vermisse dich jetzt schon. Du bist wunderbar, ich danke dem Zufall, dass er mich zu dir gebracht hat und mir selbst, dass ich trotz eindrücklichem Widersprechens (Ja Mama, du darfst dich hier angesprochen fühlen) nach Santa Catalina gefahren bin. In Boquete habe ich ein wirklich lustiges Pärchen aus Alaska kennengelernt, beide 17 und sie das erste mal raus aus Alaska. Mit ihnen unterwegs war noch Nick aus Maine, passionierter Skateboarder, der nicht für die Ferne geschaffen ist. Wieso wir das dachten? Wer es schafft 24h/7 Tage die Woche nur von seinen Freunden zu reden, hunderte von Dollars für Geschenke für sie ausgibt und alleine einfach nicht zurecht kommt, der ist nicht für die Ferne geschaffen.
Da traf ich die 3 also in Boquete, als ich schon gemütlich im Bett lag und las und sie mich wie ein Wirbelsturm zur Tür hinauszogen und in die Bar nebenan mitschleiften. Es war ein wirklich lustiger Abend. Was ich wohl am sympathischsten fand, war die Begeisterung von Liz, das erste mal in der Welt und alles was man sieht ist toll, da die Musiker, die hier spielen, und hier, wir konnten Alkohol im Supermarkt kaufen, einfach so, und da die Tiere, hab ich ja noch nie gesehen, und Kleider, jeden Tag hatte sie ein Kleid an, dafür ist es in Alaska auch im Sommer zu kalt. Da bekommt man selbst wieder richtig Freude an allem, und dass, obwohl ich doch schon die ganze Zeit mit Dauerlächelm herumlaufe.  Ihr Freund heißt River und seine Eltern besitzen ein winziges Hostel in Santa Catalina, wo sie während ihres Aufenthaltes eingezogen sind. Beide boten mir prompt an, doch mit ihnen mitzufahren und für eine Weile zu bleiben, ich könnte da umsonst übernachten. Und zum Glück habe ich zugesagt, was hätte ich sonst verpasst! Es war herrlich, eine Woche habe ich in Santa Catalina verbracht, gefühlte 4 Tage. Die Zeit vergeht hier ganz anders, einerseits total schnell, andererseits auch sehr langsam. Fragt man die locals welchen Monat wir haben, antworten sie mit einem Schulterzucken, nicht mal den Tag könnten sie dir nennen, wozu auch? Alles was sie wissen müssen, ist wann man wo gut Fische fangen kann, und wie die Gezeiten sind. Da lag ich also jeden Tag am Strand, hab mich ab und zu mal im surfen probiert und jeden Tag frischen Fisch gegessen, und mit frisch meine ich vor 2 Stunden gefangen.Ich habe 4 Bücher gelesen, wieder mit dem zeichnen angefangen, gelernt wie man Chicken-BBQ macht und Zwiebeln karamellisiert, und man stelle sich vor, es hat jedem geschmeckt! Vielleicht kann ich ja doch kochen, wer weiß? Verhungern werde ich zumindest nicht, Pasta kann ich auch, und habe sogar schon Fisch eingelegt und angebraten, aber der könnte auch nur deshalb gut geschmeckt haben, weil er frisch gefangen wurde.
Wie ihr seht, war ich die ganze Zeit so beschäftigt, dass ich es tatsächlich nicht geschafft habe, auch nur ein Foto zu machen! Doch was würde man auf den Bildern sehen? Einen schönen Strand, kleine Häuser, den ein oder anderen Fisch, ein paar Palmen - doch die Atmosphäre hier, ist mit keiner Kamera wiederzugeben.
Trotzdem werde ich Liz mal fragen, ob sie mir ein paar senden kann, denn sie hat ihre Kamera wirklich nie aus der Hand genommen, und gegebenfalls hinterher einfügen. Der Abschied fiel mir schwer, obwohl ich eine ganze Woche hier war, so lang wie noch an keinem Ort, aber mein Zeit ist begrenzt und es warten noch 8 andere Länder auf diesem Kontinent von mir bestaunt zu werden., ach ja, das Leben ist hart und grausam! Von Liz und River musste ich vorerst nicht Abschied nehmen, ich konnte sie überzeugen mich nach Bocas zu begleiten, was hab ich auch für ein Glück immer wieder so nette Menschen kennenzulernen.

Samstag, 7. Februar 2015

Boquete & Volcán Barú

Liest man den Lonely Planet - den so gut wie jeder hat, mich eingeschlossen - liest man als erstes, dass Boquete für seinen Kaffee bekannt ist, und nicht nur das, auch noch für sein kühles Klima und die unberührte Berglandschaft. Letzteres kann ich nur bestätigen, die Aussicht ist atemberaubend, grün und blau stehen in starkem Kontrast und scheinen doch ineinander überzugehen. Und ja, kühl ist es auch, ohne Jeans und Sweatjacke kann man sich hier nicht bewegen, zumindest ich nicht, als verfrorene Deutsche, was von jederman belächelt wurde, Deutschland ist schließlich nicht gerade für sein warmes Klima bekannt. Ersteres jedoch habe ich nicht gesehen, der Kaffee in den Hostels und Cafés war miserabel und in den Supermärkten wurde nur der normale schlechte Brühkaffee verkauft, den man in ganz Panama bekommen kann. Sehr seltsam.


 Liest man ein Stückchen weiter, werden die amerikanischen Einwanderer erwähnt, die sich hier zum Altern niederlassen. Denen hat Boquete auch einiges zu verdanken, zum Beispiel gereinigtes Wasser überall und gutes Internet. Alleridings besteht das Straßenbild zuzuüglich den Touristen zu 80% aus Ausländern, man könnte fast meinen, dass die Einheimischen die Touristen sind.

Abgesehen von der Landschaft und der Aussicht fand ich Boquete nicht besonders aufregend, es ist zu windig, um ohne Sweatjacke und lange Hose rumzulaufen und außer Wildwasserrafting (überteuert!), Ziplining (überteuert!) und wandern gibt es nicht all zu viel zu tun.

In der unmittelbaren Nähe von Boquete liegt jedoch der Volcán Barú, und da ich schonmal hier war und man ja auch mal was neues ausprobieren muss, habe ich mich für der Gruppe von diesem Abend angeschlossen. Ich bin eigentlich überhaupt kein Fan von Bergen oder wandern oder dem Motto ´Der Weg ist das Ziel´, mit dem Sport habe ich vor drei Jahren aufgehört und dementsprechend miserabel ist auch meine Kondition, aber wann bekommt man schonmal die Möglichkeit beide Ozeane auf einmal zu sehen?
Und ich muss sagen, es war toll! Um halb 12 Uhr nachts ging es los, wir waren eine Gruppe von 5 Leuten, darunter ein deutscher Sportlehrer und ein Skateboardprofi, stockdunkel und führerlos immer eine Straße hinauf, wobei Straße eher subjektiv zu verstehen ist. Im Grunde war es ein Weg bestehend aus Sand, Geröll und großen Felssteinen. 5 Stunden ging es bergauf, wir nur bewaffnet mit Taschenlampen, Wasser und Äpfeln und auch mit einer Überraschung für mich, denn derWeg fiel mir überhaupt nicht schwer! Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, im Gegensatz zu dem, was ich erwartet hatte, waren es die anderen, die zu kämpfen hatte, unter anderem auch der Sportlehrer und der Skateboardprofi, da war ich dann doch ordentlich stolz!
Am Gipfel angekommen, war ich außerordentlich froh, dass wir so viele Pausen eingelegt hatten, denn es hatte kalte 2°C. Nur in Sweatjacke und Jeans habe ich mich gefühlt wie eine Klapperschlange. Doch die Sonne ging auf und alle Kälte und Müdigkeit war vergessen, es war einfach wunderschön und wir waren alle glücklich über die ersten wärmenden Strahlen.


Nach einer halben Stunde mit vor Staunen offenen Mund wurde es dann allerdings doch so kalt, dass wir uns an den Abstieg gemacht haben, und mein ganzer Stolz über den problemlosen Aufstieg war nach spätestens 5 Minuten dahin, denn der Abstieg war katastrophal. Es war weniger ein Absteig als ein Abrutschen, denn das Geröll bot nicht gerade die beste Trittsicherheit und nach dem 15ten Mal umknicken hab ich aufgehört zu zählen, meine Knie ließen auch schon ordentliche blaue Flecken erahnen
Aber der Vulkan war es wirklich wert, und zurück in Boquete fielen wir alle sofort ins Bett und schliefen erstmal, immerhin waren wir 13 Stunden unterwegs! Aber das Glücksgefühl hinterher, unbeschreiblich.