Mittwoch, 1. Juli 2015

Santa Fe



Nach einer Nacht bin ich von Taos nach Santa Fe getrampt. Eine sehr nette Frau hat mich den ganzen Weg mitgenommen und mir einiges über ihr Leben in New Mexico erzählt.
Mein gesamter Aufenthalt war geprägt von ungewöhnlichen Begegnungen.
In Santa Fe habe ich mich erstmal mit Essen ausgestattet, und dann nach Couchsurfern geschaut, von denen hatte aber leider niemand Zeit die Nacht. Da Starbucks bekanntlich immer Wifi hat, habe ich es mir dort vor der Tür bequem gemacht, ausgestattet mit meinem Rucksack und Decke und bereit mir einen Film anzuschauen. Anscheinend hat mich jemand für Obdachlos gehalten (und das trotz Laptop und Handy!), auf jeden Fall hat er mir erstmal Wraps und Salat geschenkt, sehr nett! Nach einer Weile haben sich ein paar Weitere dazugesellt, die gerade von einer Bar kamen, die wohl schon dabei war zu schließen, und das um 22:00. Es war eine lustige Runde, wir hatten viel Spaß. Nach einer Weile hat sich Greg dazugesetzt, Filmproduzent und Inhaber einer Firma für medizinisches Cannabis, in dem Business arbeiten hier viele.
Seine Mutter ist selber Travellerin und als er gemerkt hat, dass ich vorhatte im Park zu übernachten, hat er mich kurzerhand ins Haus seiner Mutter mitgenommen. Sie vermietet ein Zimmer über Airbnb und ich konnte die Nacht auf der Couch auf der Terasse schlafen. Die ganze Familie war richtig freundlich und offen und eine sehr lustige Gesellschaft. Am nächsten Tag habe ich eine Stadtführung bekommen und durfte die folgende Nacht bei Freunden im zum Wohnwagen umgebauten Van übernachten. Nancy und Rob leben noch in ihrer Hippieblase der vergangenen Zeit und ihr ganzes Haus inklusive Garten zeugt davon. Beide sind Künstler, die Tochter auch und sie haben mir Geschichten von damals erzählt.
Den Tag daraf habe ich wieder bei Greg verbracht, und seinen Bruder kennengelernt. Er pendelt immer zwischen Deutschland, Israel und den Staaten und spricht fließend deutsch. Im Herbst erscheint sein Buch "An impromable friendship", die Geschichte einer Israeli und einer Palästinenserin die sich angefreundet haben. Ich durfte schon ein wenig hineinschauen und es klingt sehr spannend, ich werde es auf jeden Fall lesen! Dann ist die gesamte Familie nach Arizona aufgebrochen, da der Vater einen Unfall hatte (keinen schlimmen). Ich hab mich an dem Tag in den Park gesetzt, und weil ich nichts zu tun hatte, angefangen auf Pappkartons zu malen, einfach so. Ein paar Leute haben sich dazugesetzt und einer von denen hat mir tatsächlich mein Zugticket von Santa Fe nach Los Angeles bezahlt! Ich war so irritiert, ich wusste gar nicht wie ich reagieren sollte, ich hab mir keinerlei Mühe bei den Bildern gegeben. Ich glaube, er hatte eher Mitleid mit mir, wie ich da ohne Geld festhing und doch weiter wollte.
Wie auch immer, er bekam meine Pappkartonbilder, ich mein Zugticket und so ging es am nächsten Tag 18 Stunden in den äußerst langsamen Zug nach Los Angeles. Mein gesamter Aufenthalt in Santa Fe war der beste Beweis, dass es überall auf der Welt gute Menschen gibt!

***Wegen schlechtem Internet kann ich leider keine Bilder anfügen***

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