Dienstag, 18. August 2015

4 Dinge, die ich in Sydney gelernt habe




1. Das Gefühl, wenn man sich einen Kindheitstraum erfüllt.

2. Die Vorzüge einer Großstadt nach 3,5 Wochen Inselleben.

3. No worries, mate. Die vorherrschende Lebenseinstellung der Australier.

4. Wie schön es ist, in ein Geschäft zu gehen und mit "Hello, how are you today?" begrüßt zu werden.

Sonntag, 16. August 2015

Sydney




Nur 5 Tage hatte ich für Sydney, eine Zeit die dieser Stadt kaum gerecht werden kann, aber perfekt ist um ein wenig in das australische Leben zuschnuppern. Ich bin die Zeit in einem richtig schönem Haus untergekommen, via Couchsurfing, in der von 8 Leuten nur 2 Australier dabei waren. Der Rest kam von überall her mit einem Work and Travel Visa, eine richtige Multikulti-WG! Ich habe mich sofort wie zu Hause gefühlt und wurde auch schnell in die kleine Familie aufgenommen. 
Sydney ist großartig! Es gibt diese Orte, an denen man aus dem Flugzeug steigt und einem sofort das ganz bestimmte Gefühl überkommt, das einem dieser Ort gefallen wird. Es ist ein bisschen schwierig zu beschreiben, aber genau das ist mir in Sydney passiert und die Stadt hat mir tatsächlich sehr gut gefallen und hier haben sich gleich zwei meiner Träume erfüllt.
Zum einen wollte ich schon seit ich zurückdenken kann nach Australien und ich werde auch definitiv nächstes Jahr für länger zurückkommen. Wer weiß, vielleicht ist dies ja der Ort, an dem ich leben möchte? Ausprobieren kann ja nicht schaden. Zum anderen stand ich vor dem Sydney Opera House, und es ist genauso beeindruckend wie in meinen Vorstellungen. 
In der Grundschule hatte ich immer dieses Bild von mir, dass ich eines Tages vor dem Opera House stehen werde, in meinem Ballettoutfit und tanze. Das mit Ballettoutfit und dem Tanzen war zwar nicht der Fall, aber ich stand vor dem Opera House und da überkam mich so ein Glücksgefühl, dass kann man gar nicht richtig beschreiben. Nächstes Jahr, wenn ich wiederkomme, werde ich wieder mit dem Tanzen anfangen, irgendwie gehört das für mich zu meinem kleinen Australientraum. Vielleicht klappt das ja dann mit dem Tanzen, so ein kleines bisschen, vor der Oper, allerdings in der Nacht, wenn keiner zuschaut, dann hat man den ganzen Ort für sich alleine.
Ansonsten habe ich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besichtigt, wie die Royal Botanical Gardens, Hyde Park, Harbour Bridge und den Hafen an sich, das Observatorium und natürlich den Zoo. Kängurus und Koalas sind ein Muss für jeden Australientrip und wenn man es schon nicht in die Natur schafft, dann zumindest in den Zoo, zeitgleich hat man auch eine Bootsfahrt im Hafen abgehakt. 
Meine 5 Tage waren bunt, aufregend und und sonnig und ich lief mit eineDauergrinsen durch die Stadt.
Das Leben ist schön, Australien ist schön und ich freue mich schon auf das nächste mal, dann aber im Sommer und bis dahin geht es jetzt erstmal weiter nach Asien! Ein neuer Kontinent, eine neue Kultur- ich kann es kaum erwarten.








Samstag, 8. August 2015

10 Dinge, die ich auf Vanuatu gelernt habe


  1. Von Kava kann man genauso einen Hangover bekommen, wie von Alkohol.

  2. Die Nationalsprache Bislam besteht hauptsächlich aus englischen Wörtern, die geschrieben werden, wie man sie ausspricht. Welcome → Welkam, Request → Rekwest, …

  3. Vanuatu ist einer dieser Orte, wo man den perfekten Strand noch ganz für sich alleine haben kann.

  4. Carpe Diem. Die nächste Naturkatastrophe kommt bestimmt.

  5. Auf Vanuatu gibt es keine Piercings. Viele erstaunte Gesichter, lustige Gespräche und faszinierte Kinder waren die Reaktionen auf meine. Sehr spaßig.

  6. Wer als Einheimischer in einem traditionellem Dorf westliche Kleidung trägt, muss mit einer Strafe rechnen. Das gilt dort als eine starke Beleidigung.

  7. Einige große Muscheln haben giftige Stachel.

  8. Ein traditionelles Abendessen besteht aus Kumara, Breadfruit, Reis, einer Pflanze die aussieht wie Spinat, und natürlich Kava.

  9. Coconuttime. Die Antwort Vanuatus auf Fijitime.

  10. Gute Straßen und Infrastruktur wertzuschätzen.




Vanuatu




Vanuatu? Wo liegt denn das? Existiert das wirklich? Davon habe ich ja noch nie von gehört.
So in etwa verlief jede Konversation, die ich unterwegs über Vanuatu geführt habe. Kaum jemand kennt Vanuatu, und das obwohl es sehr viel zu bieten hat, und meiner Meinung nach auch lohnenswerter ist als ein Flug nach Fiji.
Vanuatu ist ein Inselstaat bestehend aus 83 Inseln, mit Port Vila als Hauptstadt auf der Insel Efate.
Meine 10 Tage hier haben mich ziemlich begeistert, vor allem die Mentalität der Einwohner.
Einige haben bestimmt von Zyklon Pam gehört, der im März dieses Jahr über Vanuatu hinweggefegt ist und es großteils zerstört hat. Ein Zyklon der Kategorie 5, der Stärkste der das Land je getroffen hat, und dann noch die 4 nachfolgenden kleineren Zyklone. Das wirklich beeindruckende ist, dass die Menschen ihre Lebensfreude nicht verloren haben und vieles sehr schnell wieder aufgebaut wurde.
Man lebt in Vanuatu mit der permanenten Gefahr einer Naturkatastrophe, sei es durch Zyklone, Flutwellen oder durch die aktiven Vulkane auf verschiedenen Inseln. Einerseits strebt das Land nach festen Unterkünften und Modernität, andererseits fragt man sich, wieso den ganzen Aufwand auf sich nehmen, wenn doch schon mit der nächsten Naturkatastrophe zu rechnen ist. Man verweilt in einem Stadium der Ungewissheit und der Risikoabwägung, denn die Menschen können es sich nicht leisten, jedes mal wieder ihre Energie und Geld in den Neuaufbau zu stecken. Das Resultat sind provisorische Häuschen und Reduktion auf das Lebensnotwendige. In den zwei größten Städten Vanuatus, Port Villa und Luganville, hat man recht gute Chancen Restaurants, Hotels oder Cafés mit Wifi zu finden, aber es gibt so gut wie keinen Haushalt mit Wifi. Genauso wenig findet man Fernseher und Computer, ab und zu ein Smartphone. Außerhalb dieser Städte findet man das alles nicht, die Ausnahmen sind immer Luxusressorts.
Einerseits finden sich in vielen Häusern kleine Ofen und Herde, aber gekocht wird hauptsächlich auf Feuerstellen im Garten.
Mein erster Tag auf Vanuatu war ein ziemlicher Schock, nicht wegen fehlender Modernität sondern wegen den Preisen. Vanuatu ist teuer. Sehr teuer. Mir ist es bis heute ein Rätsel, wie die Menschen mit ihren 2€ die Stunde hier überleben. In Euro umgerechnet sähen die Preise circa so aus:
0,50ct pro Ei
3,50€ für 1l Milch
30€ pro Nacht im Dorm (das ist noch günstig!)
2€ für 1l Wasser
4€ für Kaffee
und so weiter. Obst und Gemüse war kaum zu finden, da der Zyklon die Ernten großteils zerstört hatte. In vielerlei Hinsicht ist Vanuatu teuer als Deutschland, denn man bekommt weniger für oftmals mehr Geld im Vergleich zu uns.
Nun zum Tourismus. Vanuatu hat das Potenzial einer erstklassigen Reisedestinationen, denn die Inseln haben so viel zu bieten: Eine einmalige, sehr lebendige Kultur, die weltweit zugänglichsten und sehr aktiven Vulkane, erstklassige unberührte Riffe und Dschungel, das weltweit größte Wrack, Dugongs vor den Küsten, Traumstrände, riesige Höhlensysteme, viele Überbleibsel aus dem 2. Weltkrieg und die sogenannten „Blue Holes“, unwirklich azurblaue Süßwasserquellen mitten in der Natur. Es ist so schade, dass man es einem so schwer macht das Land zu besichtigen, vor allem, da man hier auf den wenigen Tourismus angewiesen ist. Flüge zwischen den einzelnen Inseln kosten zwischen 100-150€ One-way(!), Schiffsverbindungen gibt es kaum und durch die kaum vorhandenen Straßen und fehlenden Busverbindungen muss man für viele Attraktionen eine Tour buchen, die wirklich übertrieben teuer sind. Auf der Insel Espiritu Santo zum Beispiel kostet eine Halbtagestour zum schönsten Strand der Insel ca. 80€, das beinhalten die 30min Hin- und Rückfahrt, 5€ Eintritt und einen kleinen Snack. Durch die fehlenden Busverbindungen hat man aber andererseits auch kaum eine Möglichkeit auf eigene Faust da hinzukommen, Mietautos sind etwas billiger, das Benzin jedoch nicht.
Ich hatte sehr viel Glück während meines Aufenthaltes hier. Auf Espiritu Santo wurde ich von einer sehr liebevollen Familie für eine Woche zu sich nach Hause eingeladen, und ich habe Jack kennengelernt, der hier auf Heimaturlaub war und mit mir die Insel besichtigt hat, in seinem Auto. Ohne ihn hätte ich es mir gar nicht leisten können wirklich viel zu sehen.
Die Menschen hier sind so freundlich und großzügig und kümmern sich sehr liebevoll um dich. Gastfreundlichkeit ist hier ein großer Teil der Kultur, und etwas abzuschlagen kann schon mal als Beleidigung angesehen werden.
Ich denke, mich hat Vanuatu bis jetzt am meisten beeindruckt. Es ist ein sehr vielseitiges Land mit gelebter Kultur und Traditionen, starkem christlichem Glauben, Lebensfreude, fehlender Bildung, Großzügigkeit, Stolz und ihren einmaligen Sehenswürdigkeiten und Freundlichkeit. Die Einwohner führen ein ständigen Kampf mit und gegen die Natur, der feinen Gratwanderung zwischen Zerstörung und Lebensnotwendigkeit.
Beobachtet man die konstanten Eruptionen eines Vulkans am Kraterrand, sieht die umgeknickten Bäume durch den Zyklon oder wandert durch undurchdringlichen Dschungel, erst dann wird einem die Kraft der Natur wirklich bewusst. In keinem der anderen Länder habe ich das so zu spüren bekommen.
Ich kann jedem nur empfehlen sich irgendwie das Geld zusammen zu sparen und hierherzukommen, es ist ein wunderschönes und einmaliges Erlebnis.