Sonntag, 25. Januar 2015

Isla Boca Brava

MIT ABSTAND DER SCHÖNSTE ORT AN DEM ICH BIS JETZT WAR!
Ganz ehrlich- sollte einer von euch mal nach Panama kommen, dann AUF JEDEN FALL den doch etwas umständlichen Weg auf die Isla Boca Brava auf sich nehmen, denn die Insel ist die Mühen absolut wert!
Fast hätte mich mein Weg nicht zu dieser Insel geführt, denn die Kosten für ein Einzelbett überstiegen mein Budget bei weitem, ebenso ist mein Spanisch noch sehr in den Grundlagen, und der Weg klang dann doch kompliziert. Aber ich hatte Glück und traf im Hostel in David ein kanadisches Pärchen, dass ebenfalls den Weg auf sich nehmen wollte und sich kein Zimmer zu zweit leisten konnten. So kam es dass wir uns ein kleines Häuschen mit 3 Betten geteilt haben, für 20$ pro Person, und da beide auch noch Spanisch sprechen konnte ja gar nichts mehr schief gehen! Zuerst ging es mit dem Bus von David an einen Highway, dort kommt unregelmäßig ein kleiner Truck vorbei, der nach Boca Chica unterwegs ist. Circa 40-60 Minuten fährt man durch eine strahlend grüne Landschaft, bestehend aus kleinen Hügelchen, die mich sofort an das Auenland erinnerten! Viel zu gerne wäre ich hier ausgestiegen und durch die Hügellandschaft gelaufen um all die Blumen anzuschauen, aber leider war alles Privatgelände. Wer auch immer hier wohnt, muss ein sehr glücklicher Mensch sein. Boca Chica ist ein kleines Örtchen, bestehend aus gefühlt 5 Häusern, einem Supermarkt und einer Kirche an einem schlammigen Ufer. Von dort gings per Wassertaxi zur Isla Boca Brava. Ich muss zugeben, der erste Eindruck hat mich nicht überzeugt, auch hier kam man an schlammigen Ufer an und ich habe keine schönen Sandstrände gesehen, obwohl sie mir doch versprochen wurden!?
Skeptisch kamen wir dann schließlich im Hotel an (Vorsicht: viele enge und rutschige Stufen!) und sofort änderte sich meine Stimmung, denn die Aussicht auf die andere Seite ist einfach atemberaubend! Alles ist grün und wild, gleich dahinter wunderschönes blaues Wasser mit lauter kleinen Inseln und sonst NICHTS! Keine Großstadt, keine Häuser, keine Stromkabel, traumhaft!
Das Hotel, mit dem kreativen Namen Hotel Boca Brava, ist sehr angenehm, selbst die Preise im hauseigenen Restaurant waren absolut angemessen (hab ich ja noch nie erlebt in Panama!). Alles hat sehr gut geschmeckt und die frischgepressten Säfte waren umwerfend, zudem is es hier so untouristisch, was ich gar nicht verstehen kann, bei der Traumlandschaft. Absolut das Geld wert!

Wir haben sofort angefangen die Insel zu erkundigen, alles war sehr grün und man hat nur Vogelgezwitscher gehört und überall flogen bunte Schmetterlinge umher! Auch Affen wir haben gehört, erstaunlich wie laut die sind für ihre Größe. Die Bäume sind schön, die Tiere sind schön, das Wasser ist schön, die Fische sind schön, selbst die Spinnen waren hier bunt, was soll man da noch sagen?!


Am 2. Tag haben wir eine Tour gebucht zu 2 verschiedenen Inseln im Nationalpark Golfo de Chiriqui, der wegen der Unterwasserwelt und der Vogelvielfalt angelegt wurde. Noch schönere Strände und wirklich tolle Schnorchelmöglichkeiten! Das einzige was erschreckend war, waren die zerstörten Korallenriffe, es waren teilweise ganze Strandabschnitte, auf denen man auf toten Korallen gelaufen ist und nicht auf Sand. Zwar ist das ganze Gebiet geschützt, aber die Einheimischen achten nicht darauf wo sie ihre Anker hinwerfen, woher sollen sie es denn auch wissen, wenn es ihnen keiner erklärt? Und dann sind da natürlich noch die privaten Fischerclubs, voller Neureicher Proleten mir ihren viel zu jungen Weibchen, die nichts besseres zu tun haben, also die Musik laut aufzudrehen, überall ihren Müll zu hinterlassen und halbleere Bierflaschen ins Meer auszuschütten! Solche intoleranten und selbstverliebten Menschen! Einer der Kanadier ist ein Tauchlehrer und hat bestimmt 4 Stunden vor sich hingeschimpft...
Fast hätte ichs vergessen, wir haben Kokosnüsse gegessen! Jede Kokosnuss die von den Palmen gefallen ist, wurde sofort unter großen Mühen geöffnet und gegessen, traumhaft und soo lecker!





Ich hatte hier wirklich meine bisher schönste Zeit,und es war auch jeden Cent meiner Überschreitung des Tagesbudgets (17$) wert. Jetzt bin ich in Boquete, lass alles ein bisschen ruhiger angehen, spare ein wenig Geld und erhole mich von dem obligatorischen, recht schmerzhaften Sonnenbrand, den ich natürlich trotz übermäßigem eincremens bekommen habe. Zu meiner Verteidigung muss ich aber sagen, dass selbst die Bräunsten auf der Isla Boca Brava einen Sonnenbrand bekommen haben! Was soll ich dann mit meiner weißen Haut schon machen?


 

Samstag, 24. Januar 2015

 2 Großstädte Panamas im Vergleich

Zuerst einmal muss gesagt werden, dass ich in keiner von den zwei folgenden Städten mehr als drei Tage verbracht habe, und ich aufgrund dessen nur ein eingeschränktes Bild von diesen bekommen habe, aber wie sagt man so schön, der erste Eindruck zählt.

David ist eine sehr angenehme Stadt, buntes Häuschen reiht sich an weißes Häuschen, viele grüne Pflanzen und Büsche dazwischen, lustigerweise haufenweise Hühner und hier und da auch mal ein Supermarkt. Es ist ruhig und kam mir auch sehr sicher vor. Ich bin um 6 Uhr morgens aus dem Bus gestolpert, es war noch dunkel, und als ich fix und fertig aus dem Bus stieg, wurde ich zwar von jedem angestarrt, aber es wurde mir auch sofort weitergeholfen. Wirklich superfreundliche Menschen in David! Bin dann auch heil im Hostel angekommen, keiner hat mir ein Haar gekrümmt, ich hab sogar echt praktische Tipps bekommen.
Das einzige was wohl in David fehlt sind Sehenswürdigkeiten, es gibt wirklich keine EINZIGE Sehenswürdigkeit in David! Keine Plaza, keine schöne Kirche, es ist als wären einfach die ganzen süßen Häuschen und weniger hübschen Häuser aus der Erde geploppt. Kein erkennbarer Altstadtkern oder so! David ist zwar sehr schön, nur leider auch nach spätestens einem Tag sehr langweilig. Wer allerdings mal etwas Zeit für sichbraucht um in Hängematten zu liegen, ein Buch zu lesen oder einfach nur nichts zu tun, der ist hier am richtigen Platz!

Colon hingegen ist das komplette Gegenteil von David. Sehr heruntergekommen, schmutzig und wenn man dem Gerede glauben darf (was ich definitiv tue) ist Colon gefährliches Pflaster. Ich bin 45 Minuten mit dem Bus durch die Straßen Colons gefahren, und habe so doch einiges von der Stadt gesehen. Schockierend war vor allem der Unterschied zwischen der Duty-free Shopping Zone, immerhin die größte weltweit, die topsauber und modern ist, und gleich daneben die heruntergekommen und Slumähnlichen Zustände der restlichen Stadt. Ich musste in Colon am Busbahnhof umsteigen und habe mich sehr unwohl gefühlt, wurde auch die ganze Zeit angestarrt. Inzwischen kann ich schon 3 verschiedene Starrblicke unterscheiden:
1. das Schau-da-ist-eine-Weiße-Starren, wirklich harmlos
2. das Schau-da-ist-eine-Weiße-ich-lass-jetzt-den-Macho-raushängen-Starren, äußerst lästig aber harmlos
3. das Schau-da-ist-eine-Weiße-mit-wertvollem-Rucksack-Starren, sehr unangenehm
In Colon war es definitiv Starren Nummer 3. Ich hab mich nichtmal getraut meine Kamera auszupacken, man muss das ausrauben schließlich nicht herausfordern.Im Gegensatz zu Colon waren die Menschen gar nicht freundlich am Busbahnhof, sie haben sehr unfreundlich geschaut und hätten wohl auch keine Fragen beantwortet, hätte ich denn eine gestellt. Stattdessen hab ich lieber meinen Rucksack gut im Blick behalten, und ich bin schlussendlich auch heil aus der Stadt wieder rausbekommen. Trotzdem, sollte es jemanden mal nach Colon ziehen, ich würde es lassen. Selbst die Duty-free Zone richtet sich eher an Unternehmen als an Privatkäufer, ein Abstecher lohnt sich also meines Erachtens nicht. Trotzdem bereue ich diese Erfahrung nicht, auch ein unangenehmes Erlebnis ist ein Erlebnis!

Das Foto hab ich im Bus gemacht, die Straße war vergleichsweise noch hübsch!

Dienstag, 20. Januar 2015

Portobelo und Isla Grande

Portobelo ist ein kleines Städtchen mit einer handvoll Restaurants und Supermärkten, kaum vorstellbar, dass hier mal der größte Hafen gewesen sein soll. Zum entspannen ist es hier perfekt. Aber mehr als zwei Tage braucht man nicht zu bleiben. Die zwei Tage waren super, es waren super nette Leute da und wir hatten echt viel Spaß! Man konnte eine kleine Tour an einen Strand machen und Affen beobachten, schnorcheln,...








Was mir wirklich gefallen hat war die Isla Grande! Abgesehen davon, dass es sehr überteuert ist und die Einheimischen komischerweise ziemlich unfreundlichen sind, zu den wenigen Touristen die sich hierher verirren. Hiergibt es wirklich schöne Schnorchelmöglichkeiten, und wir haben eine Tour zu einem Leuchtturm gemacht, die Aussicht war atemberaubend! Zwar waren die Rostlöcher im Boden etwas beunruhigend, aber noch steht der Leuchtturm ja ;D Und an der Spitze haben Geier genistet, ich konnte sie ganz von der Nähe sehen, das war so ein tolles Erlebnis!! Hab ich schon die Aussicht erwähnt? Soo schön, ich war bestimmt eine Stunde da oben und nur begeistert!! Isla Grande ist wirklich einen Ausflug wert, am besten unter der Woche, dann ist der Strand menschenleer, und wunderbar entspannt.

Hier hatte ich allerdings auch meine erste negative Erfahrung mit der Polizei. Der andere Deutsche mit dem ich unterwegs war, wurde ohne Grund aufgefordert seinen Pass zu zeigen, wir kamen gerade vom schnorcheln und hatten die Pässe natürlich nicht dabei, wer nimmt die denn auch ins Wasser?! Naja auf jeden Fall, musste er dann mit auf die Polizeistation, ich als liebes braves blondes Mädchen wurde nicht aufgefordert, zum Glück für uns, denn er durfte seinen Ausweis nicht holen gehen! Also hab ich das schnell gemacht und nach zwei Stunden warten, durfte er dann auch wieder gehen, erstaunlicherweise musste er nicht mal was zahlen. Aber da sieht mans
mal wieder - man ist hier den Launen der Polizei ziemlich ausgeliefert, und wenn man Pech hat, behalten sie dich für die nächsten 24 Stunden auf der Suche nach fadenscheinigen Gründen um die Geld abzunehmen oder einfach ihre Macht zu demonstrieren.
Bei uns ging zum Glück alles gut und so konnten wir ein teures aber leckeres Abendessen am Steg genießen.











Ich kann gar nicht richtig glauben, dass ich gerade mal eine Woche da bin, es kommt mir so viel länger vor! Ich hab schon so viel erlebt und gesehen und leb hier in einer ganz anderen Welt, was wohl alles noch kommen mag..


Panama Stadt


383 Tage - so lange soll meine Reise dauern. 383 Tage voller Abenteuer und Zeitverschiebungen, Kulturschocks, leckerem Essen, und Skype Telefonaten. Voller Meer, Fotos, Dschungel, Bekanntschaften und Wartezeiten. 383 Tage auf 3 Kontinenten, vielleicht sogar 4, je nachdem, wie viel Geld ich am Ende noch habe.


Am 13.1.2015 gings los. Allerdings erstmal ein Kurzstreckenflug nach Frankfurt. Anschließend nach Punta Cana in die Dominikanische Republik, von dort sollte es weitergehen nach Panama Stadt. Mit einigen Komplikationen, einer ordentlichen Menge Nerven, und dem großen Wunsch der spanischen Sprache mächtig zu sein, habe ich es nach einer halben Stunden hoffnungsvollen Warten doch endlich in die Winzmaschine nach Panama geschafft, Glück gehabt! Was wäre eine Reise denn auch ohne Startschwierigkeiten? ;)


Jetzt bin ich schon 2 Tage in der Hauptstadt, das Klima ist fantastisch, das Hostel sehr schön, aber so ganz hat es mir die Hauptstadt dann doch nicht angetan. Gestern habe ich mir Casco Viejo angeschaut, sehr schönes Viertel, aber auch nichts, was man nicht schonmal irgendwo gesehen hat. Viel interessanter sind die Stadtbewohner hier. Ich habe wirklich noch keine EINZIGE Frau gesehen, die keine hohen Schuhe trug, oder top gestylt war. Egal wo ich mich aufgehalten habe, oder welche Straßen ich entlang gegangen bin, alle sind hier sehr auf ihr Aussehen bedacht. Wirklich schön ist der Fischmarkt, sieht zwar heruntergekommen aus, aber überall wuseln Menschen herum und die Seviche ist sehr sehr lecker!