Utila
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Sechs Wochen bin ich jetzt schon auf Utila, Honduras und es ist sooo viel passiert, die Zeit fliegt und vergeht gleichzeitig so langsam. Jeden morgen wache ich auf, in meinem eigenem Bett, gehe in meine Küche frühstücken mit meiner Mitbewohnerin und dann am Nachmittag tauchen und mit den Leuten vom Diveshop in der Hängematte liegen und relaxen.
Ich weiß noch wie ich auf Utila angekommen bin, nach einer anstrengenden Zeit auf dem Schiff, kämpfend mit der Seekrankheit (schon wieder!), ich war ein wenig skeptisch, da sich alle sofort auf einen stürzen und versuchen dich für ihr Divecenter zu gewinnen. Irgendjemand hat es dann auch geschafft und so bin ich bei Underwater Vision gelandet, und ich kann nur sagen zum Glück! Ich habe mich gleich für meinen Open Water Tauchkurs angemeldet und am nächsten morgen gings los! Ich war sooo aufgeregt und nervös und konnte es kaum erwarten ins Wasser zu gehen. Meine Freude wurde allerdings schnell gedämpft als sich sehr schnell herausstellte, dass das mit dem Druckausgleich in den Ohren bei mir einige Probleme darstellte. Während also alle anderen locker flockig und schnell auf 12 und 18 Meter runtergingen, hing ich noch irgendwo auf 8 Meter Tiefe mit Eran (Israel), meinem Tauchlehrer, der wohl seine Mühe mit mir gehabt haben muss, da ich die ganze Zeit wieder hochschwimmen wollte, weil es so weh getan hat. Gefühlte 20 Minuten später, hatte ich es dann aber doch auch geschafft und konnte einigermaßen schmerzfrei mit den anderen tauchen und das Riff bestaunen. 3 Tage dauert der Open Water Tauchkurs und danach wurde natürlich erstmal kräftig gefeiert mit den anderen! Zuerst wollte ich den Advanced Open Water gar nicht machen, ich hab nicht geglaubt, dass ich es auf 30 Meter runter schaffe mit meinen Ohrproblemen, aber Blair, ein anderer Diveinstructor, hat mich schließlich überredet, und ganz ehrlich, wer kann schon einem Night- und Wreckdive wiederstehen?!
Mit denselben Diveinstructors vom Open Water Eran und Eliza (Australien) ging es dann auf zu den nächsten Tauchgängen. Ich war sehr beruhigt, dass ich dieselben Tauchlehrer hatte, denn sie wussten ja von meinen Ohrproblemen. Der erste Tauchgang ging zum Wrack gleich in 30 Meter Tiefe, und... ÜBERRASCHUNG! Meine Ohren machten überhaupt keine Probleme und ich war sogar als einer der ersten unten! Das war der Moment, indem ich mich ins tauchen verliebt habe, ich kann mich noch genau erinnern, wie ich unten angekommen in und so glücklich und schmerzfrei war, es ist unbeschreiblich und nur Taucher wissen genau was ich meine, denn jeder von ihnen hat diesen Moment erlebt. 5 Wochen später bin ich immer noch hier, habe meinen Rettungstaucher hinter mir und mache meinen Divemaster (damit kann man dann ein wenig arbeiten, indem man Tauchgänge leitet) und dass ich meinen Diveinstructor (Tauchlehrer) in 5 Monaten machen werde, steht selbstverständlich schon fest! Ich tauche jeden Tag (for free!), helfe fleißig mit beim vorbereiten für Tauchgänge und anderen Diveinstructors und habe auch ansonsten eine großartige Zeit hier. Ich lebe inzwischen mit Jackie (USA) in einem Appartement, und mit unseren Nachbarn Jack (England) und Kole (Kanada) und Merlin (Israel) und Mike (USA) haben wir schon unsere Matratzen auf die Veranda geschleppt, Movienights veranstaltet und einfach draußengeschlafen, was will man mehr? Ansonsten arbeite ich bei Paya Papaya einem Veggie-Superfood-Restaurant für gerade mal 2$ die Stunde, was hier ganz normal ist, und in einer Tanzbar Coco Loco, und verdiene mir so mein Essen zusammen, auch mein Tattoo habe ich mir so verdient und bei dem Stundenlohn ist das gar nicht so einfach. Wir sind hier viel feiern, aber es ist einfach super lustig, die Leute hier sind alle großartig und am liebsten würde ich diese Zeit einfach irgendwo in einem Glas einfangen, die Zeit anhalten und alles so lassen wie es ist.
Doch leider leider schreitet die Zeit voran, und da es hier immer heißer wird, fahren viele allmählich. So meine Mitbewohnerin, die in 2 Wochen fahren wird so auch und Niko (Argentinien). Wanja (Schweiz) ist schon gefahren und eine superlustige Gruppe aus Finnland. Ich werde wohl noch 5-6 Wochen bleiben, und das ist auch die Zeit, in der die meisten wohl fahren werden. Ich versuche nicht daran zu denken, denn es macht mich wirklich traurig, dass sich alles so auflösen wird. Ich hoffe wirklich jemand wird mich begleiten, wenn ich das Schiff zum Festland betrete. Das ist einer der Nachteile, wenn man auf Reisen irgendwo länger bleibt, man findet so gute Freunde, manchmal auch relationships-on-time, man findet seine Routine, weiß genau wen man wo findet, welche Bäckerei gut ist, wo man billig essen kann, und wo es diese Nacht zum feiern geht. Ich hab hier alle schon so lieb gewonnen, es ist eine große Familie und das alles macht das weiterziehen soo schwer. Vor allem wenn ich daran denke, dass ich danach wieder alleine weitermuss, und alles wieder von vorne anfängt, man wieder in einem Dorm schläft für 3 Tage an einem Ort bleibt, und nur oberflächliche Freundschaften schließt, aber auch das gehört nunmal zum reisen, und ich werde die nächsten 6 Wochen einfach genießen und versuchen so viel wie möglich zu tauchen und mit allen Leuten hier eine gute Zeit zu haben. Ich habe hier sogar ein paar Acrylfarben aufgetrieben und bin nun fleißig am malen auf Treibholz oder kaputten Hausstücken, das ist auch mal was neues. Heute war ich beim Pumpkin-hill-beach mit Pikachu (Jackie, meine Mibewohnerin) und wir haben von 8:00 bis 13:00 Müll gesammelt mit einigen anderen und danach ging es für alle zu einem super leckeren Lunch, alles organic und veggie und das sogar noch for free! Ich kann gar nicht beschreiben wie glücklich ich hier bin, und es sind so viele großartige und spannende Menschen um mich herum, die ich nie kennengelernt hätte, wenn ich in Deutschland geblieben wäre. I totally love Utila and Underwater Vision!!
Treetanic Artpark
just another crazy night at Skid Rows
getting ready for the Dragqueen-party!
my lovely roommate and best friend here!
Underwater Vision Family
Bodypaint-party





